Sparsamer, leiser, umweltfreundlicher – so soll das Flugzeug der Zukunft aussehen. Daran arbeiten 60 Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Rahmen des EU-Projektes 'Clean Sky' (Sauberer Himmel). Mit dabei ist als einer der Projektführer Liebherr-Aerospace in Lindenberg. In der Westallgäuer Stadt haben sich die Teilnehmer über die Fortschritte ausgetauscht.
Clean Sky ist das bislang größte Technologieprogramm der Europäischen Union im Bereich der Luftfahrt. 1,6 Milliarden Euro fließen über sieben Jahre hinweg in die Entwicklung neuer Technologien. Die Hälfte stammt aus Töpfen der EU, die andere Hälfte von den beteiligten Unternehmen. In Lindenberg war alles vertreten, was in der europäischen Flugzeugbranche einen Namen hat: EADS, Airbus, Dassault, Saab, Thales – um einige Beispiele zu nennen.
20 Prozent weniger Sprit soll das Verkehrsflugzeug der Zukunft verbrauchen, gleichzeitig 80 Prozent weniger Stickoxide und 50 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen.
'Clean Sky' will die entsprechende technische Entwicklung beschleunigen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie stärken. Denn 'ein sparsames und leises Flugzeug ist ein Verkaufsargument der Hersteller', so Heiko Lütjens, Geschäftsführer der Liebherr Aerospace Lindenberg GmbH.
Ein technischer Ansatz ist der Einsatz elektrischer statt hydraulischer Systeme. Beispiel Flugsteuerung – ein Gebiet, auf dem Liebherr-Aerospace zu den weltweit führenden Anbietern gehört. Bisher werden Fahrwerk und Stellflächen an den Flügeln hydraulisch, also mit Druck, ausgefahren. Beim Flugzeug der Zukunft werden die Systeme elektrisch betätigt werden. Dadurch kann auf lange Hydraulikleitungen und entsprechende Flüssigkeiten verzichtet werden.
Das spart Gewicht und Platz. Das gilt nicht nur für Starrflügler, also Flugzeuge, sondern auch für Helikopter.