Von Manuel Stangorra, Füssen - Mit einem schon traditionellen Konzert für die Jüngsten setzte das Internationale Lautenfestival der Deutschen Lautengesellschaft seinen Veranstaltungsmarathon (wir berichteten) in Füssen fort. Leider hatten wohl nicht allzu viele Füssener davon Wind bekommen, denn nur 13 Kinder und deren Väter und Mütter hatten sich im Fürstensaal eingefunden, um den Ausführungen der Berliner Lauten-Interpreten Beate Dittmann und Alexander Löwe zu folgen. Dafür gab es um so mehr Raum beim gemeinsamen Tanz, den Margarethe Möbius aus Kempten, Leiterin der Renaissance-Tanzgruppe 'La Danza Antica', in Szene setzte. Beate Dittmann, die als Chorleiterin und Lauten-Lehrerin an der Leo-Borchard-Musikschule in Berlin unterrichtet, hatte ein ansprechendes Potpourri von Lautenmusik der Renaissance zusammengestellt und spielte die Werke gemeinsam mit ihrem Schüler Alexander Löwe im Duett. Dabei standen Komponisten wie John Johnson ('A Dump'), Thomas Robinson ('Passemezzo Galliard') und John Dowland ('My Lord Willoughby's Welcome Home') auf dem Programm, die die unterschiedlichen Charaktere der Lautenmusik umzingelten. Im Mittelpunkt befand sich dabei immer der pädagogische Effekt und die Abwechslung, damit bei den Kindern keine Langeweile aufkeimen konnte. Das Projekt gelang auch sehr überzeugend, denn durchweg herrschte Aufmerksamkeit und reges Interesse an der Laute, die - wie Beate Dittmann erklärte - aus dem persisch-arabischen Raum stammt und über Geschäftsbeziehungen mit Spanien und kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Heiligen Land (Kreuzzüge) nach Mitteleuropa ihren Weg fand.
Hand in Hand im Spalier Tanzlehrerin Margarethe Möbius, die, festlich im ockerfarbenen Samtkleid angezogen, zu Beginn nach einer anonymen 'Bergamasca' einen höfischen Tanz vorgeführt hatte, fiel im zweiten Teil des Konzerts die Aufgabe zu, mit allen Tanzwilligen an diesem Morgen einen Gesellschaftstanz einzustudieren, was ihr vorzüglich glückte. Zu 'Sellenger's Round und Lilly Burlero' stellten sich die Buben und Mädchen (und die Erwachsenen natürlich auch) im Spalier auf und schritten Hand in Hand durch die Reihen. War das ein Spaß!