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Lehrlinge wickeln echte Aufträge ab

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Lehrlinge wickeln echte Aufträge ab

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    Immenstadt/Blaichach (elm). - Robert Bosch sprach mit 'unwirschem Ärger', so sein Biograph Theodor Heuss, über seine wenig befriedigende Mechanikerlehre. So gab's im 1888 in Stuttgart gegründeten, heutigen Weltunternehmen von Anfang an ein besonderes Augenmerk auf eine Ausbildung, die weit über übliche Standards hinaus geht und von der in jüngerer Zeit auch viele Oberallgäuer profitierten: Seit 1960 gingen mehr als 1500 Lehrlinge durch das Allgäuer Werk. Derzeit werden in Blaichach und Immenstadt-Seifen 149 junge Menschen zu Industrie- und Werkzeugmechanikern, Energieelektronikern, Mechatronikern und Industriekaufleuten in drei bis dreieinhaljähriger Lehrzeit ausgebildet. Seit 1996 ist die Zahl der Azubis hierum 40 Prozent gestiegen. In den beiden Allgäuer Werken beschäftigt Bosch rund 3200 Mitarbeiter mit der Entwicklung und Produktion von Antiblockier- und Steuerungs-Systemen für die Auto-Industrie. Dabei hat die Lehrwerkstatt in Immenstadt-Seifen eine Dimension, die manch anderes Unternehmen insgesamt in den Schatten stellt. Und hier geht's auch oft zu wie einem richtigen Betrieb: Zum Beispiel während eines mehrwöchigen Aufenthalts im 'A-Team': Dort arbeiten die Lehrlinge - Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker gemeinsam - unter gleichen Bedingungen wie die Facharbeiter-Teams: Sie übernehmen alle planerischen, steuernden, produzierenden und kontrollierenden Funktionen eines - echten - Auftrags aus einer anderen Abteilung des Werkes.

    Sie sind verantwortlich für Qualität und pünktliche Lieferung: 'Und sie lernen ganz nebenbei, was Arbeit kostet', sagt Ausbildungsleiter Christian Kramer. Denn Kalkulation gehört auch bei den gewerblich-technischen Lehrlingen mit dazu. In der Lehrwerkstatt trifft man noch viel mehr junge Menschen: Pro Jahr etwa 40 Praktikanten von Fach- und Hochschulen, außerdem 150 Schnupperlehrlinge von Oberallgäuer Schulen. Auch die kaufmännischen Azubis verbringen sechs Wochen in der Lehrwerkstatt: 'Die müssen die Technik kennen', erklärt Kramer. Internationalität wird in der Ausbildung groß geschrieben: Etwa 15 Azubis pro Jahr schnuppern bei anderen Standorten rein - das geht bis zu Aufenthalten in Melbourne/Australien für die Techniker, Paris oder Mailand für die Kaufleute. Für die gibt's im betriebsinternen Programm verpflichtend eine zweite Fremdsprache. Über ihre Lehre so verärgert wie einst der Firmengründer sind die jungen Leute bei Bosch heute nicht: Die spürbare Leistungserwartung sei zwar ab und zu auch mal anstrengend, bringe aber viel für die eigene Zukunft, erklärt der 17-jährige Elektronik-Azubi Thomas Mair, während er Schnupperlehrlingen das Löten erklärt. Und die Ausstattung und die Möglichkeiten seien bei Bosch viel besser als in vielen anderen Betrieben oder in der Berufsschule, sagen Energie-Elektroniker Manuel Bader und die Mechatroniker Thomas Füssinger und Thomas Kaserer. i Informationen zur Ausbildung bei Bosch gibt's im Internet unter der Adresse: www. bosch. de/Ausbildung

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