Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Lehrermangel bringt Schulen in Bredouille

Allgäu

Lehrermangel bringt Schulen in Bredouille

    • |
    • |

    Allgäu-Gymnasium beklagt 'desolate Situation' Von Jochen Sentner Kempten Erst in allerletzter Sekunde haben Lehrerzuweisungen ermöglicht, dass der Unterricht am Allgäu-Gymnasium (AG) zu Beginn des Schuljahrs gesichert war. Und dies auch nur, weil Referendare eingesprungen sind. Diese 'desolate Situation' beklagen Personalrat und Elternbeirat in einem Schreiben an Staatsministerin Monika Hohlmeier. Manch andere Schule kämpft mit den gleichen Problemen. Das Ministerium räumt gerade in den Gymnasien personelle Engpässe ein: Schuld seien vor allem die immer noch steigenden Schülerzahlen. Die Spitze soll 2004 erreicht sein.

    Einiger Frust über das Ministerium staute sich in der Lehrerschaft des AG bei den Vorbereitungen für das Schuljahr 2000/2001 an. Trotz mehrfacher Anfragen fehlten laut Personalratsvorsitzender Johanna Spreitler noch in der letzten Ferienwoche 60 Lehrerstunden. 'Sechs Deutschklassen waren unversorgt, darunter zwei fünfte Klassen', heißt es in dem Brief an die Schul-Ministerin. In Mathematik und den Fremdsprachen habe es nicht viel besser ausgesehen, nachdem einige Kollegen plötzlich erkrankten, andere das Pensionierungsverfahren eingeleitet hatten.

    Auf den letzten Drücker wurden dann doch noch Pädagogen ans AG beordert, die einen Teil des Bedarfs abdeckten. Den anderen Teil müsse man mit Referendaren auffangen, was allerdings nicht deren Ausildungsprogramm entspreche. 'Bei uns als einer Seminarschule setzt das Ministerium möglicherweise darauf, dass dort ja ohne weiteres die Junglehrer eingesetzt werden können.'

    Auf grundsätzliche Abhilfe macht das Ministerium indes keine Hoffnung. 'Auch in den nächsten Jahren wird es eng bleiben', meint Pressesprecherin Brigitte Waltenberger. Nicht zuletzt, weil man bei der Stellenvergabe immer wieder Absagen von Lehrern erhalte. 'Manche Kandidaten lassen sich dabei sehr lange Zeit', berichtet die Sprecherin. Währenddessen könne man die gleiche Stelle aber nicht anderen Bewerbern vorschlagen, Verzögerungen seien die Folge. Auch im Realschulbereich sei es vielfach erst kurz vor Unterrichtsbeginn möglich gewesen, vakante Stellen zu besetzen.

    Besser sei die Lage in Grund- und Volksschulen, sagt der Kemptener Schulreferent Hans Grob: 'Die Zuweisungen sind zufriedenstellend.' Engpässe entstünden höchstens bei der Besetzung von Fachlehrern.

    Reserven ausgereizt

    Kritisch sehe es dagegen mit kurzfristigem Ersatz etwa für schwangere Lehrerinnen oder erkrankte Pädagogen aus. 'Die mobile Reserve reicht nicht aus', weiß Grob. Grund sei eine ungewöhnlich hohe Zahl an Ausfällen im laufenden Schuljahr, während das Kontingent der 'Lehrer-Feuerwehr' das Gleiche blieb wie im Vorjahr. An größeren Volksschulen ließen sich einzelne Stunden noch über Vertretungen ausgleichen. In kleineren Lehrkörpern sei dies kaum möglich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden