Legau (fk). - Viel Eigenleistung eingebracht haben Legauer Bürger und Mitglieder des Fördervereins beim Bau des neuen Freibads, das am Samstag mit der Segnung durch Pfarrer Adolf Renftle offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Die Kosten bezifferte Bürgermeister Andreas Tillich auf 'bisher 450000 Euro - ohne die Leistungen des Freibad-Fördervereins'. Diese wurden im Kostenvoranschlag auf rund 110000 Euro geschätzt. Gut zweieinhalb Jahre Bauzeit - laut Tillich verbunden mit Höhen und Tiefen - sind vergangen und das Ergebnis könne sich sehen lassen. So werde das Bad ohne Chemie betrieben, da das Wasser über eine Art 'Pflanzenkläranlage' gereinigt wird. Der wartungsfreie Filter soll nach Tillichs Meinung die nächsten 25 Jahre halten. Drei rüstige Rentner sollen dafür sorgen, dass das Wasser stets klar ist. Eine 'anstrengende und nervenaufreibende Zeit' fand für den Vorsitzenden des Freibad-Fördervereins, Engelbert Schwegele, am Samstag sein glückliches Ende. So habe sich vor gut acht Jahren ein kleiner Kreis getroffen, weil das Freibad geschlossen werden sollte. Binnen zwei Wochen wurden über 1000 Unterschriften für den Erhalt des Bads gesammelt und die Schließung verhindert. Ein Jahr später wurde von 60 Mitgliedern der Förderverein 'Freibad Legau' gegründet. Doch bald war klar, dass das alte Bad in seiner damaligen Form nicht zu halten sein wird. 'Schwimmteiche' weckten das Interesse der engagierten Mitglieder und so musste nur noch die Gemeinde überzeugt werden.
Doch ehe eine vom Förderverein in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie im Juli 2002 vorgestellt werden konnte, wurde das Bad vom Landratsamt geschlossen. Der Plan, während der zwei kommenden Badesaisonen Geld für den Umbau zu sammeln, war damit zunichte gemacht. Wie Schwegele ausführte, unterbreitete ein Anbieter ein 'günstiges Pauschalangebot für 280000 Euro'. So entschloss sich der Marktrat, das Projekt durchzuführen. Im August 2003 startete der Umbau mit dem Ziel, im Jahr 2004 wieder baden zu können. Die zahlreichen Aktionen des Fördervereins stießen auf große Resonanz in der Bevölkerung und bei Legauer Vereinen. So konnten nicht nur eine Lärche-Fassade realisiert, sondern auch komfortable Schiebefenster eingebaut werden. Und der Kiosk bekam laut Schwegele eine 'recht noble Ausstattung'. Über 150 Helfer waren gut 4000 Arbeitsstunden ehrenamtlich im Einsatz. Die notwendigen Arbeiten wurden von zehn eigenverantwortlichen Teams erledigt. Während das Bad als 'Betrieb gewerblicher Art' gilt, wurde der Kiosk an den Förderverein unterverpachtet. Den Fortbestand des Bades, so Schwegele weiter, könne man am wirksamsten durch eine Mitgliedschaft im Förderverein und den Kauf einer Jahreskarte (Bei der Gemeindeverwaltung oder beim Förderverein) unterstützen. In den nächsten Wochen sollen noch drei Kleinkinderspielgeräte aufgestellt werden, die der örtliche Obst- und Gartenbauverein gespendet hat. Auch fehlen in der westlich angrenzenden, neuen Liegefläche noch einige Spielgeräte, ein Ballspielspielfeld und eine Tischtennisplatte. Nicht zufrieden sei man mit der Hecke, doch auch das werde man noch hinbekommen, ist Schwegele überzeugt.