Legau (br). - Nach der Ankündigung von Bürgermeister Andreas Tillich, bei der Wahl im nächsten Jahr nicht mehr anzutreten, ist in Legau vorerst wieder Ruhe eingekehrt. Zwar kursierten erste Namen möglicher Nachfolgekandidaten, doch ein ernsthafter Aspirant auf den Chefsessel in der 3000-Einwohner-Gemeinde ist offenbar noch nicht in Sicht. Wie berichtet, hatte Tillich nach Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Marktgemeinderat vergangene Woche in nichtöffentlicher Sitzung erklärt, 'aus persönlichen Gründen' nicht mehr bei der Bürgermeisterwahl 2006 zu kandidieren. Es sei ihm 'eigentlich nichts anderes übrig geblieben', meinte ein Ratsmitglied auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Vertrauen in die Arbeitsweise des Gemeindeoberhauptes sei zu stark erschüttert gewesen. Nicht zuletzt wegen angeblich unglücklich geführter Grundstücksverhandlungen war der Legauer Bürgermeister in die Schusslinie geraten.'Wir bedauern es sehr, dass er nicht mehr antritt, wir haben ja auf ihn als Bürgermeister gesetzt', betonte Alois Schäffeler, der stellvertretende Ortsvorsitzende der Legauer CSU. Bei den Christsozialen, deren Ortschef er ist, habe Tillich 'noch nicht gesagt, dass er aufhört'. Es sei deshalb auch noch kein Nachfolgekandidat in Sicht, sagt Schäffeler, der selber dem Gemeinderat nicht angehört.
Nach den anhaltenden Querelen hätten, so hieß es, auch die letzten CSU-Getreuen im Gemeinderat Tillich die Gefolgschaft verweigert. Schließlich wurde dem krankheitshalber seinerzeit Abwesenden via Gemeinderatsbeschluss das Misstrauen ausgesprochen. Zitat Das ist erst einmal eine Entscheidung der Kollegen vor Ort. } CSU-Kreisvorsitzender Klaus Holetschek zur Suche eines Bürgermeisterkandidaten für Legau Er nehme die Entscheidung von Andreas Tillich zur Kenntnis, sagt CSU-Kreisvorsitzender Klaus Holetschek. Die Kandidatensuche sei 'primär die Entscheidung des Ortsverbandes, die der sicher gut treffen wird'. Bei Bedarf freilich stehe man als Kreisverband zur Verfügung. Mit dem in seiner Amtszeit bislang Erreichten sei er zufrieden, sagt Andreas Tillich. Freilich würde er, rückblickend betrachtet, nicht mehr so viele Projekte in so kurzer Zeit in Angriff nehmen. Tillich verweist auf den Neubau des Seniorenheimes St. Vinzenz, die 'Rapunzel'-Zufahrt, die Instandsetzung des örtlichen Freibades, den Neubau der Sportanlagen, das Flurneuordnungsverfahren mit 40 Wegebaumaßnahmen sowie die Sanierung von Schuldach und kirchlichem Kindergarten. Der 41-jährige Diplombetriebswirt, der in Legau ein Haus gebaut hat, will nach eigenen Angaben in seinen früheren Beruf zurückkehren.