Tourengeher tritt Schneebrett am Wertacher Hörnle los Wertach/Kempten (ves). Ein 60-jähriger Tourengeher wurde gestern am Wertacher Hörnle bei Unterjoch aus einer Lawine gerettet. Der Skifahrer hatte das Schneebrett selbst ausgelöst, kam aber mit einer Unterkühlung davon. Viele Wintersportler und 30 Helfer der Bergwacht waren an der Bergung beteiligt. Gefunden wurde der Verunglückte von einem Lawinenhund.
'Es ist das erste Mal, dass ich mit einem meiner Hunde jemand lebend in einer Lawine gefunden habe', freut sich Heini Malue. Seit 1975 ist er bereits Hundeführer. Hauptberuflich leitet der Chef der Allgäuer Bergwacht ein Kommissariat der Kemptener Kripo. Weil er aufgrund der großen Lawinengefahr mit einem Einsatz gerechnet hatte, war Hund Jocki bereits mit im Büro. Als die Alarmierung einging, stiegen Herr und Hund sofort in den Hubschrauber und flogen zum Unfallort.
Dort hatten Tourengeher zwar den Abgang nicht beobachtet, aber die Lawine und die Spuren bemerkt und die Retter alarmiert. Der Skifahrer war mittags in den steilen, nordöstlich ausgerichteten Gipfelhang eingefahren. Auf einer Breite von 150 Metern war die Schneeschicht abgerissen. 30 Minuten nach der Alarmierung war Malue dort. 'Es waren schon Tourengeher an der Suche und Bergwachthelfer trafen gerade ein', schildert Malue. Die Helfer überließen dem Hundeführer das Feld, innerhalb weniger Minuten hatte Jocki den Verschütteten aufgespürt. 'Zusammen haben wir ihn ausgegraben, er steckte zweieinhalb Meter tief im Schnee. Er hatte ein Riesenglück', erzählt Malue.
Kurz danach ging eine Lawine über einer Skipiste am Walmendinger Horn (Kleinwalsertal) ab, es wurde niemand verschüttet.