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Lautrach will Wasser aus Aichstetten

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Lautrach will Wasser aus Aichstetten

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    Von Markus Brändle, Lautrach/Aichstetten - Der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Lautrach, im Februar noch in Turbulenzen und kurz vor der Auflösung, hat sich offenbar berappelt. In der jüngsten Sitzung am Donnerstag wurde eine wichtige Weichenstellung beschlossen: Das Wasser soll ab dem nächsten Jahr von Aichstetten bezogen werden. Mit klarer Mehrheit erteilten die Verbandsmitglieder den alternativen Möglichkeiten - Anschluss an die Woringer Gruppe oder Sanierung der eigenen Quellen - eine Absage. Mehr als 200 Lautracher hatten sich am Donnerstag Abend im 'Rössle' zur Wasserverbandssitzung eingefunden, um über die Zukunft der Wasserversorgung des Ortes zu beraten. Über drei Varianten galt es zu befinden: Anschluss an die gemeindliche Wasserversorgung Aichstetten Anschluss an den Wasserversorgungsverband 'Woringer Gruppe' Sanierung der eigenen Quellen. Von 144 stimmberechtigten Verbandsmitgliedern votierten schließlich, bei zwei Enthaltungen, 115 für den Anschluss an Aichstetten, 19 Stimmen entfielen auf den Anschluss an die Woringer Gruppe und acht für die Sanierung der eigenen Quellen. Davor hatten Peter Spieß, Geschäfts- und Werkleiter der Woringer Gruppe, und Dietmar Lohmiller, Bürgermeister von Aichstetten, ihre Angebote vorgestellt.

    Wie WBV-Vorsitzender Norbert Beck betonte, resultierten bei diesen beiden Varianten unterm Strich in etwa gleich hohe Belastungen für den einzelnen Wasser-Abnehmer. Für den Fall der eigenen Quell-Sanierung pognostizierte Beck 'hohe Sanierungsauflagen'. Durch Wasserschutzgebiet-Ausweisung wären auch Entschädigungszahlungen an Landwirte fällig geworden. Offenbar hatte nicht zuletzt das weichere Aichstettener Wasser (mit einer 'mittleren Härte' von 12 bei Härtegrad 2) den Ausschlag gegeben gegenüber dem härteren Woringer Wasser ('mittlere Härte' von 18). Ehe es zu einem Anschluss an Aichstetten kommen kann, muss die württembergische Gemeinde nach dem Willen des Verbandes eine umfassende Wasser-Untersuchung nach bayerischen Kriterien vornehmen lassen. Insbesondere wegen einer möglichen Belastung durch Dichlorbenzamid (die auf württembergischer Seite derzeit nicht ermittelt wird) wurde das als erforderlich bezeichnet. Wie Lohmiller gestern gegenüber der Memminger Zeitung erläuterte, muss Aichstetten sein Wasserschutzgebiet, das zuletzt 1964 festgelegt worden war, 'verlagern und erweitern'. Diese Schutzgebiets-Erweiterung wird sich nach Einschätzung des WBV-Vorsitzenden Beck nicht nennenswert auf den Wasserpreis für Lautrach auswirken, wohingegen im Falle der Sanierung der Lautracher Quellen 'sehr, sehr hohe Kosten' zu erwarten gewesen wären.

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