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Langlaufen ohne Schnee

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Langlaufen ohne Schnee

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    Von Veronika Krull Blaichach Die Ferien sind nicht nur dazu da, um faul in der Sonne zu liegen. Ein bisschen Sport zwischendurch kann nicht schaden. Sportler aus der Region geben in loser Folge Tipps, wie man ohne Leistungsdruck aktiv und mit Spaß die Urlaubstage genießen kann.

    Langlauf im Sommer? Für Nicole Fessel aus Blaichach kein Problem. Sie packt sich die Skier ins Auto, fährt nach Gunzesried ins Ostertal und los gehts. Nicht, weil hier auch im Juli oder August noch oder schon wieder Schnee liegt, sondern weil die Straße schön glatt und für Autos gesperrt ist. Denn die 21-jährige Junioren-Weltmeisterin im Langlauf-Sprint trainiert in der warmen Jahreszeit auf Skirollern. Das sind Aluschienen, etwas kürzer als normale Skier, mit je einer Rolle vorne und hinten sowie einer Langlaufbindung, erläutert die Zolloberwachtmeisterin, die für den Sport freigestellt wurde. Wie beim Langlauf sorgen Stöcke mit einer Hartmetallspitze für den nötigen Schub. Je nach gewünschter Technik klassisch oder Skating gibt es auch unterschiedliche Roller. Die Klassikmodelle seien zusätzlich mit einer Rücklaufsperre versehen, erklärt Nicole Fessel. Beiden Modellen gemeinsam sind die eingebauten Bremsringe, die den Widerstand der Rollen erhöhen, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Bremsen kann man mit den Rollern nicht, sagt mit einem Lächeln Nicole Fessel, die zum B-Kader des deutschen Skiverbands gehört. Dank der Bremsringe werde man zwar nicht so schnell wie Inline-Skater, könne auf gerader Strecke aber immerhin eine Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern erreichen. Gründe genug für die Sportlerin, auf autofreien Strecken oder auf einer eigens angelegten Rollerbahn des Skiclubs Oberstdorf zu trainieren. In der Ebene beginnen Anfängern empfiehlt Nicole Fessel, in der Ebene etwa auf der Allee zwischen Immenstadt und Rettenberg die ersten Erfahrungen zu sammeln. Ganz wichtig: Knie- und Armschutz sowie ein Helm. Wer noch nie auf Skiern gestanden ist, meint die Langläuferin, hats im Sommer mit den Skirollern sogar etwas einfacher: Die Ski sind kürzer und leichter. Allerdings: Wenns einen umhaut, ist das im Winter vorteilhafter der Schnee ist weicher. Das Skirollern wird in der Tat auch unter Hobby-Sportlern immer beliebter. Skirollern kann schließlich jeder, ob kleine Kinder oder Senioren bis ins hohe Alter. Bei Bandscheibenvorfällen, bei Knie- und Hüftgelenkproblemen, bei Übergewicht und Kreislaufproblemen ist Rollskilaufen die ideale Sportart, schwärmen Experten. Denn der gesamte Körper Füße, Waden, Oberschenkel, Gesäß, Bauch- und Rückenmuskulatur, Herz-, Kreislauf- und Gleichgewichtssystem werde schonend trainiert. Um die 500 Euro müsse man schon auf den Tisch legen, wenn man sich eine Skiroller-Ausrüstung zulegt, hat Nicole Fessel nachgerechnet. Darin eingeschlossen sind die Rollski, Langlaufbindung und Langlaufschuhe, Stöcke und Körperschutz. Die Roller halten unter Trainingsbedingungen ein paar Jahre. Wer im Sommer nicht täglich fährt wie Fessel, der hat natürlich entsprechend länger Spaß am Gerät. Nur die Stockspitzen, erzählt die Blaichacherin, müssen des Öfteren erneuert werden besonders im Herbst, wenn der Teer kalt ist, brechen sie leicht ab. Auch wenn es für Skiroller inzwischen Wettkämpfe bis hin zum Weltcup gibt mit bremsringfreien Wettkampfrollern, versteht sich , interessiert sich Nicole Fessel mehr für die Rennen auf Schnee. Ihre nächsten Ziele sind die Weltmeisterschaft in Oberstdorf im kommenden Jahr und die olympischen Winterspiele 2006 in Italien.

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