Der Landkreis Ostallgäu und die Regierung von Schwaben haben rund um den Korb- und Dachssee erste Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Grundlage dafür sind Vereinbarungen, die mit den Eigentümern – meist Landwirten – geschlossen wurden.
"Pionierarbeit"
"Mit dem Projekt leisten wir Pionierarbeit mit Nutzen für die Natur und die Landwirtschaft", sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. "Eine echte Win-Win-Situation, die die Landwirte durch ihre vorbildliche freiwillige Mitwirkung ermöglicht haben." Die ursprünglich geplante Ausweisung eines Naturschutzgebietes ist durch die freiwillige Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden und Eigentümern nun nicht mehr nötig.
Erfolgreiches Projekt
Die Ausweisung eines Naturschutzgebietes Korbsee/Dachssee wird von der Regierung von Schwaben nicht weiter betrieben. Grund dafür ist der Erfolg des Projekts "Freiwillige Mitwirkung". Auf Initiative der Landrätin hat die Regierung von Schwaben 2016 die Schutzgebietsausweisung zurückgestellt unter der Bedingung, dass die Maßnahmen zur Aufwertung des Gebiets auf anderem Wege umgesetzt werden. Dies sollte durch den Kauf von Flächen oder einvernehmliche Vereinbarungen zunächst in drei Schwerpunktgebieten, rund einem Drittel des geplanten Naturschutzgebiets, erfolgen.
Landkreis hat bereit 60 Hektar erworben
Inzwischen hat der Landkreis in den Schwerpunktgebieten und deren Umfeld rund 60 Hektar Grund erworben. Außerdem stehen 1,5 Hektar als Tauschflächen zur Verfügung. Zinnecker: "Der Landkreis hat sich damit einen Großteil der Flächen im Schwerpunktgebiet für die Maßnahmenumsetzung gesichert. Die naturnahe Bewirtschaftung weiterer Flächen ist durch Vertragsnaturschutzvereinbarungen auf 15 Hektar sichergestellt." Das bedeutet, dass die Landwirte für die Bewirtschaftung der Flächen nach den Zielen des Naturschutzes, für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein Entgelt erhalten.
Erste Schritte zur Renaturierung
Die ersten Schritte zur Renaturierung des hochwertigen Moorkomplexes sind getan: Auf 3,5 Hektar der erworbenen Flächen wurden bereits das Gehölz aufgelichtet und Rückhaltedämme eingebaut. Damit kann das Moorwachstum wieder einsetzen. "Wir freuen uns, dass das Projekt "Freiwillige Mitwirkung" zu konkreten Maßnahmen geführt hat. Jetzt geht es darum den erfolgreichen Weg im gesamten Gebiet fortzusetzen", sagt Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner.
Erfolg dank Kooperation
Um auch auf den restlichen Grundstücken Maßnahmen durchführen zu können, wird der Landkreis weiterhin Flächen erwerben und Vereinbarungen treffen. Die Regierung wird im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2050 dafür auch in Zukunft umfangreich Fördermittel bereitstellen. Zinnecker: "Das Projekt ist ein riesiger Erfolg. Wir werden die Maßnahmen nun Schritt für Schritt auf die Fläche des ursprünglich geplanten Naturschutzgebietes ausweiten. Naturschutzfachlich werden wir dadurch den gleichen Effekt erzielen – aber auf Basis rein freiwilliger Kooperation mit den Eigentümern."