Schritt für Schritt kommt die Planung für das künftige 'Sondergebiet erneuerbare Energie Simmerberg' voran. Eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans durch den Untrasrieder Gemeinderat soll einem Simmerberger Landwirt die Ausweitung seiner Biogasanlage ermöglichen.
Die Vorentwürfe wurden im Frühjahr gebilligt. Über die in den Entwurf eingegangenen Bedenken und Anregungen aus der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung informierte Planer Martin Hofmann vom Irseer Architekturbüro Hofmann & Dietz die Räte in ihrer jüngsten Sitzung. So wurden Ausgleichsflächen geändert, Wohneinheiten in einem neuen Betriebsleiterhaus seien nur im Zusammenhang mit der Landwirtschaft nutzbar.
Schallschutzgutachten vorgestellt
Das bei der Beratung im Juli noch fehlende Schallschutzgutachten stellte Karl Fischer vom Ingenieurbüro für Umwelttechnik Tecum in Kempten vor. Die zulässigen Geräuschwerte wurden bei Messungen im Erntebetrieb unterschritten. Künftig, so Fischer, werde es zwar mehr Erntetage, aber keine höheren Erntegeräusche geben.
Zum größeren Maschinenhaus sagte er: 'Es wird geringfügig lauter. Die strengen Richtwerte haben wir noch deutlich unterschritten.'
Auch die Lärmbelastung durch den Transportverkehr auf der Straße zwischen Hopferbach und Eschers wurde untersucht. Hier gab Fischer gleichfalls grünes Licht: Es seien 'keine Bedenken aus Sicht des Schallschutzes gegen eine Genehmigung gegeben.'
Festgelegt wurde, dass die für die Störfallverordnung maßgebliche Mengenschwelle für das produzierte Gas nicht überschritten werden dürfe. Da dies auch nicht beabsichtigt sei, wolle man auf ein entsprechendes Gutachten für den Störfallbetrieb verzichten, so Planer Hofmann.
Prognostizierte Zahl der Transporte korrigiert
Korrigiert wurden die von ihm zunächst prognostizierten Zahlen für die Transporte nach der Ausweitung. Dabei sei der 'Verdichtungsfaktor' nicht berücksichtigt, gab Gemeinderat Markus Gerle zu bedenken. Es werde etwa dreimal mehr lockeres Warenvolumen angeliefert, als im verdichteten Zustand in die Berechnung eingegangen sei.
Die Zahlen sollen zudem auch die Leerfahrten nach Anlieferung oder Gärsubstrat-Ausbringung umfassen. Dass sie dennoch im Rahmen der genannten Lärmschutz-Vorgaben blieben, wurde betont. Dies gelte auch noch, falls auf die eigentlich vorgesehene Trocknung des Gärrests verzichtet werde.
Auf Vorschlag von Bürgermeister Alfred Wölfle billigte der Gemeinderat einstimmig den Entwurf des Bebauungsplans und beschloss die öffentliche Auslegung sowie Behördenbeteiligung.