Das Wort "Wahlkrimi" ist überstrapaziert. Bei der Landratswahl im Unterallgäu ist aber durchaus gerechtfertigt. Knapp fünf Stunden nach Schließung der Wahllokale steht fest: Es gibt eine Stichwahl. Alex Eder (Freie Wähler) gegen Rainer Schaal von der CSU (25,6 Prozent). Wegen 14 fehlender Stimmen für Alex Eder. Rechnerisch 50,0 Prozent hat Eder geholt, allerdings ganz knapp die absolute Mehrheit verfehlt. Die IT'ler im Landratsamt haben es nochmals nachgeprüft. Es fehlen 14 Stimmen, damit muss Eder in die Stichwahl gegen (CSU). Alex Eder gegenüber all-in.de: "Ich bin etwas platt, ich kann das noch nicht so richtig einsortieren. So toll dass Ergebnis auch ist, das ist glaube ich von allen Ergebnissen das schlimmste, was man kriegen kann. Wenn man so knapp dran knabbert, wäre es schon toll gewesen, da auch durch zu sein." Seine Chancen bei der Stichwahl sieht er dem Ergebnis entsprechend als sehr gut, aber (wie beim Fußball): "Das Ergebnis muss am Ende passen." Der amtierende Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather äußert sich trotz der Stichwahl beeindruckt von seinem Parteikollegen Eder. "Er hat heute Abend ein eindeutiges Votum erhalten, das spricht eindeutig für ihn", auch für die Stichwahl. Die weiteren Ergebnisse: Daniel Pflügl (Grüne) kommt auf 14,2 Prozent, Michael Helfert von der SPD auf 10,2 Prozent. Besonders bemerkenswert im Landkreis Unterallgäu: Die Wahlbeteiligung lag bei 61 Prozent, knapp 20 Prozent mehr als bei der Kommunalwahl 2014.
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