Bei Bachforellen aus dem Krebsbach sind deutlich erhöhte PFC-Werte festgestellt worden. Das Landratsamt Unterallgäu empfiehlt deshalb, derzeit vorsorglich auf den Verzehr von allen Fischen aus Teilen des Krebsbaches und aus einem bestimmten Abschnitt der Westlichen Günz zu verzichten. Konkret sind die Bereiche zwischen der Einmündung des Schmittenbachs in den Krebsbach bei Ungerhausen bis zum Zusammenfluss von Westlicher und Östlicher Günz bei Lauben betroffen. Wie Landrat Hans-Joachim Weirather betont, sei die Wasserversorgung von Ungerhausen aber nicht betroffen. Das Trinkwasser könne bedenkenlos getrunken werden. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat die Bachforellen aus dem Krebsbach untersucht. Laut LGL bestehe durch den einmaligen Verzehr der Fische keine akute Gesundheitsgefahr. Allerdings sollte derart belasteter Fisch nicht über einen längeren Zeitraum und regelmäßig verzehrt werden. Vorsichtshalber rät das Landratsamt auch vom Verzehr von allen Fischen aus einem Abschnitt der Westlichen Günz ab. Derzeit kann nämlich noch nicht ausgeschlossen werden, dass auch diese Fische mit PFC belastet sind. Es ist noch nicht klar, wie hoch die Konzentration des Stoffes in der Westlichen Günz ist, in die der Krebsbach fließt. Das Wasserwirtschaftsamt Kempten wird nun weiter eingrenzen, wie das PFC in den Krebsbach gelangt. Dafür werden an verschiedenen Stellen weitere Wasserproben entnommen. Auch Fische aus der Westlichen Günz sollen nun untersucht werden, um genauere Aussagen über deren PFC-Belastung treffen zu können. Polyfluorierte Chemikalien (kurz PFC oder auch PFT) waren früher in Löschschäumen von Feuerwehren enthalten. Möglicherweise resultiert der Eintrag dieser Substanzen in das Gewässer aus einer Zeit, als der Flughafen Memmingerberg noch militärisch von der Bundesrepublik Deutschland genutzt wurde.
PFC-Wert