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Landkreis steht voll hinter Umgehung für Kreisstadt

Marktoberdorf/Ostallgäu

Landkreis steht voll hinter Umgehung für Kreisstadt

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    Der Landkreis Ostallgäu unterstützt die Pläne des Straßenbauamtes Kempten für eine Umgehung Marktoberdorfs. Einstimmig hat dies der Kreisausschuss in seiner gestrigen Sitzung bekundet. Die Kreisräte verwiesen auf die Bedeutung der Trasse für den gesamten Landkreis. Gleichzeitig gab es Zuspruch für den Wunsch der Kreisstadt, die Anbindung des Zentrums von Süden her zu verbessern. Klar wurde auch: Die innerstädtischen Durchgangsrouten sollen als Staatsstraßen weiter in überregionaler Verantwortung bleiben.

    Überregionale Bedeutung

    Wolfgang Kühnl, im Landratsamt für die Kreisentwicklung zuständig, stellte die überregionale Bedeutung der Bundesstraße 472 (Autobahn A8 - Miesbach - Bad Tölz - Schongau - Marktoberdorf) heraus. Dies sei eine wichtiges südbayerische Entwicklungsachse zwischen Irschenberg und Bodensee. Mittlerweile seien auf der rund 120 Kilometer langen Strecke fast alle Ortsdurchfahrten verschwunden.

    Derzeit läuft nun das Planfeststellungsverfahren, um Baurecht auch für die Umgehung Marktoberdorf/Bertoldshofen zu erhalten, deren Verwirklichung auf rund 25 Millionen Euro veranschlagt ist. In diesem Zusammenhang gab nun auch der Landkreis eine Stellungnahme ab.

    Lösung für Süd-West-Verkehr fehlt

    Hier die Kernpunkte:

    Grundsätzlich unterstützt der Landkreis die Maßnahme.

    Die Umfahrung löst vor allem im Bereich von Bertoldshofen die "mangelhafte Verkehrsführung" mit einer engen Ortsdurchfahrt. Nach wie vor ungelöst sei aber die Verkehrsführung für den Süd-West-Durchgangsverkehr, da eine leistungsfähige Südumfahrung fehle. Daher solle man die Durchgangsroute von der Füssener Straße über die Meichelbeck- und die Brückenstraße bis zur B12-Anschlussstelle Geisenried künftig als Verlängerung der Staatsstraße 2008 Seeg-Marktoberdorf sehen, wofür die Baulast beim Freistaat läge. Grund dafür ist, dass die Belastung auf dieser Strecke von derzeit bis zu 13000 Kfz pro Tag auf rund 17600 im Jahr 2025 steigen dürfte.

    Abgelehnt hat der Ausschuss die Abstufung der Kaufbeurener Straße von der Bundes- zur Kreisstraße. Kühnl sagte, die Füssener Straße sollte im Süden mittels einer Überführung an die Umgehung angebunden werden. Bei 10000 Autos am Tag sollte dies durchsetzbar sein: In Stötten sei der Bau einer Ortsabfahrt mit Brücke nie ein Streitpunkt gewesen, obwohl dort nur 1400 Autos pro Tag abbiegen.

    In der Diskussion ging es auch darum, die Brücken so zu gestalten, dass die B12 vierspurig ausgebaut werden kann. Als realistisch sieht Kühnl einen vierspurigen Ausbau ab 2020 an. Marktoberdorfs Bürgermeister Werner Himmer sagte, er hoffe auf den Planfeststellungsbeschluss bis in etwa einem Jahr. Vor allem Bertoldshofen bekomme eine enorme Entlastung und mehr dörfliche Lebensqualität.

    Innerstädtischen Busverkehr verbessern

    Dr. Hermann Seiderer wünschte sich, die Forderung nach einer Südumfahrung stärker in einen Beschluss aufzunehmen. Dies, so der Tenor der Diskussion, sei aber vor allem Aufgabe der Stadt Marktoberdorf.

    Angesichts des hohen Ziel- und Quellverkehrs in Marktoberdorf schlug Hubert Endhardt (Grüne) vor, den innerstädtischen Busverkehr zu verbessern und auch einen Werksverkehr anzubieten.

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