Der Landkreis Lindau muss zwar immer noch eisern sparen, um von seinem Schuldenberg herunterzukommen. Dennoch hat sich die Finanzlage etwas entspannt. Und deshalb wird eine Reihe von Vereinen, Selbsthilfegruppen und Verbänden in den nächsten Wochen eine kleine Finanzspritze erhalten: Gut 31 000 Euro verteilt der Kreis als freiwillige Zuschüsse.
Grundsätzlich sind sich die Kreisräte im Beirat für soziale Fragen einig, dass ehrenamtliches und soziales Engagement nicht selbstverständlich ist und gewürdigt gehört. Dafür plant der Kreis alljährlich einen Betrag zwischen 20 000 und 30 000 Euro an freiwilligen Zuschüssen ein. Daraus bekommen etliche Selbsthilfegruppen kleine Anerkennungsbeträge, die jeweils zwischen 100 und 500 Euro liegen. Auch für die Organisation des Elisabethentags, mit dem der Landkreis pflegenden Angehörigen ein Dankeschön sagt, wird mit 600 Euro unterstützt.
Froh sind insbesondere die Kreisrätinnen, dass die Familienpflegestation im Landkreis in diesem Jahr 10 000 Euro erhält. Sie kümmert sich um Familien mit jüngeren Kindern, in denen die Mutter aus verschiedenen Gründen nicht einsatzfähig ist.
Und sie kämpft, wie Landratsamtsjurist Tobias Walch es formulierte, 'mit dem strukturellen Problem, dass nicht alle Leistungen von den Krankenkassen bezahlt werden'.
Deswegen komme es immer wieder zu Defiziten. 'Letztlich ist die Familienpflege auf Spenden angewiesen', stellte Walch fest. Und da wolle der Landkreis seinen Beitrag leisten. Er mache aber auch höhere Ebenen auf das Problem aufmerksam: In einem Brief nach Berlin hat Landrat Elmar Stegmann angeregt, zahlreiche für die Kassen als freiwillig vorgesehene Leistungen doch in den Pflichtenkatalog zu übernehmen.
Beispiele dafür kennt unter anderem Kreisrätin Rose Eitel-Schmid: 'Wenn Mütter aus dem Krankenhaus nach Hause kommen, dann sind sie noch nicht so fit, dass sie Haushalt und Kinder allein versorgen können. Doch für postoperative Zeiten werden oft keine Hilfen bezahlt.'
Auf der anderen Seite regten Mitglieder des Sozialbeirates an, doch einmal die Finanzen der Dorfhelferinnenstation zu überprüfen. Die erhält in diesem Jahr 6300 Euro freiwilligen Zuschuss vom Landkreis. Doch im Gegensatz zur Familienpflege, die nur über Krankenkassen und Spenden finanziert werde, zahle bei den Dorfhelferinnen auch der Bauernverband. Das will der Sozialbeirat geklärt wissen. Die Zuschüsse im Einzelnen -Adipositas Lindau: 100 Euro -Bahnhofsmission Lindau: 1600 Euro -Bayerischer Blindenbund: 450 Euro -Behindertengruppe Westallgäu: 250 Euro -Beirat für Menschen mit Behinderung: 450 Euro -Bund der Vertriebenen: 100 Euro -Evangelisches Hilfswerk St .Stephan: 900 Euro -Familienpflegestation Stadt und Kreis Lindau: 10 000 Euro -Hörgeschädigtenverein Lindau/ Westallgäu: 500 Euro -Kartei der Not: 500 Euro -Katholische Dorfhelferinnen und Betriebshelfer: 6300 Euro -Krebs-Selbsthilfegruppe: 300 Euro -Leukämie-Selbsthilfegruppe: 1000 Euro -Maschinen- und Betriebshilfering: 2200 Euro -Partnerschaftsgruppe junger Behinderter: 250 Euro -Partnerschaftsgruppe Behinderter und Nichtbehinderter: 250 Euro -Selbsthilfegruppe für Essstörungen: 125 Euro -Selbsthilfegruppe Morbus Bechterew: 250 Euro -Seniorenbeirat: 950 Euro -Telefonseelsorge Oberschwaben: 2000 Euro -Würdigungstag für pflegende Angehörige: 600 Euro -'Wir helfen': 1500 Euro.