'Zahlen, auf die wir stolz sein können' Lamerdingen (kah). Ohne Gegenstimme segnete der Lamerdinger Gemeinderat seinen Haushalt für das laufende Jahr ab. Zuvor jedoch war Bürgermeister Hanspeter Eberhardt mit seinem Antrag gescheitert, die Gewerbesteuer in der Gemeinde zu senken.
Lamerdingen liege mit einem Hebesatz von 350 von Hundert 'an der Spitze des Landkreises'. Dies sei laut Eberhardt 'eigentlich nicht zu rechtfertigen'. Die Senkung auf einen Hebesatz von 320 von Hundert würde eine Einnahme-Minderung um 13 000 Euro von 150 000 auf dann 137 000 Euro bedeuten, rechnete das Gemeindeoberhaupt vor. 'In Hinsicht auf unsere Investitionen wäre dies durchaus vertretbar', meinte Eberhardt. Darüber hinaus würde eine Senkung ein 'positives Zeichen nach außen setzen'.
Unternehmer anders unterstützen
Dieser Argumentation wollten sich seine Räte jedoch nicht anschließen. 'Es wäre wichtiger, die Unternehmer anderweitig, etwa bei Bauvorhaben zu unterstützen', meinte etwa Reinhold Echtler, selbst Gewerbetreibender in Lamerdingen. Auch Arnold Jaser sah 'keinen Handlungsbedarf' und meinte: 'Die Wirtschaft boomt und da würde man bei uns die Steuern senken, das muss nicht sein.' Letztendlich war Eberhardt der einzige, der für seinen Antrag stimmte.
Der Haushalt der Gemeinde hat heuer ein Gesamtvolumen von 3,236 Millionen Euro. Auf den Verwaltungshaushalt, der die laufenden Kosten aufführt, entfallen 2,095 Millionen, auf den Vermögenshaushalt, der auch die Investitionen beinhaltet, 1,141 Millionen Euro.
Der Haushalt habe sich im Jahr 2006 positiv entwickelt, merkte Dieter Streit von der Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) an. So betrug im Jahr 2006 die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt 270 000 Euro, angesetzt waren nur 124 000 Euro. Der Stand der Rücklagen betrug Ende 2006 rund 620 000 Euro, die Schulden werden heuer am Jahresende auf 1,190 Millonen sinken (Vorjahr: 1,305 Millionen Euro). Aus den Rücklagen müssten heuer rund 446 000 Euro entnommen werden, so Streit.
'Ich denke, der Haushalt weist Zahlen aus, auf die wir stolz sein können', meinte Bürgermeister Eberhardt. Dennoch dürfe man nun nicht übermütig werden, sondern müsse weiter 'verantwortungsvoll mit dem Kapital der Gemeinde umgehen.'
Im folgenden die wichtigsten Ausgaben und Einnahmen des Lamerdinger Haushalts (gerundet):
Verwaltungshaushalt
Ausgaben: VG-Umlage: 123 000 Euro, Kreisumlage: 420 000 Euro, Gewerbesteuerumlage: 40 000 Euro, Solidarumlage: 15 000 Euro, Schulverbandsumlagen: 135 000 Euro, Personalkosten: 228 000 Euro, Zuführung zum Vermögenshaushalt: 287 000 Euro,
Einnahmen: Grundsteuer A und B: 197 000 Euro, Gerwerbesteuer: 150 000 Euro, Einkommenssteuer: 510 000 Euro, Schlüsselzuweisung: 383 000 Euro, Wassergebühren: 104 000 Euro.
Vermögenshaushalt
Ausgaben: Dorfgemeinschaftshaus Lamerdingen: 240 000 Euro, Ausbau des Mahdweges: 20 000 Euro, Hochwasserschutz: 26 000 Euro, Feuerwehrhaus Lamerdingen: 120 000 Euro, Grunderwerb: 200 000 Euro, Dorferneuerung: 10 000 Euro, Zufahrt zur Futtertrocknung: 20 000 Euro, Photovoltaik (Tilgungen) 17 000 Euro, Sanierung der alten Schule in Kleinkitzighofen: 50 000 Euro.
Einnahmen: Zuführung vom Verwaltungshaushalt: 287 000 Euro, Entnahme aus den Rücklagen: 446 000 Euro. Beiträge/Anschlusskosten: 250 000 Euro.