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Lagerhalle wird zur Flammenhölle

Lindau

Lagerhalle wird zur Flammenhölle

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    Lagerhalle wird zur Flammenhölle
    Lagerhalle wird zur Flammenhölle Foto: feuerwehr nonnenhorn

    Eine Lagerhalle der Lindauer Firma Fischer Recycling ist bei einem Großbrand in der Nacht zum Donnerstag zerstört worden. 140 Feuerwehrleute aus Lindau, Bodolz, Weißensberg sowie der Werksfeuerwehr der Firma Metzeler waren bei der Feuerhölle im Einsatz, um den Brand zu löschen und ein Übergreifen der Flammen auf ein direkt neben der Halle stehendes Wohnhaus zu verhindern. Der Sachschaden wird auf bis zu einer Million Euro geschätzt. Laut Kriminalpolizei ist die Brandursache bislang unklar.

    Das Unglück hätte auch bedeutend schlimmer ausgehen können, wie den Schilderungen von Kreisbrandrat Friedhold Schneider zu entnehmen ist. Denn in der etwa 40 auf 50 Meter großen Halle und der angrenzenden Fläche waren zu Ballen gepresste Wertstoffe wie Altpapier, Tetrapacks und Kunststoff gelagert. Diese Ballen brannten lichterloh, als kurz nach 2 Uhr nachts die Brandmeldung einging. Auch Maschinen befanden sich in dem Gebäude.

    Thermik zieht die Gase ab

    Dass keine direkte Gefährdung der Bevölkerung durch giftige Gase bestand, ist laut Kreisbrandrat Schneider einer günstigen Thermik zu verdanken. "Die hat alles nach oben gezogen", schildert Schneider. Vorsichtshalber wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung die Bevölkerung dennoch per Rundfunk aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

    Mittels der Technik des Gefahrengutfahrzeuges der Feuerwehr aus Weiler überwachten die Einsatzkräfte die Luftbelastung durch den verbrennenden Kunststoff. Sie stellten in Bodennähe keine Giftstoffe fest.

    Unmittelbar gefährdet war das neben der Lagerhalle befindliche Wohnhaus. Elf Personen wurden evakuiert. Dass das Haus verschont blieb, ist laut Friedhold Schneider dem beherzten Eingreifen der Feuerwehrleute zu verdanken. Dabei war der Einsatz nicht ungefährlich. Die teilweise mit Atemschutz ausgerüsteten Männer konnten die Flammen nämlich nur von außen bekämpfen, da die Konstruktion der aus Stahl errichteten Halle wegen der enormen Hitze verhältnismäßig bald einknickte.

    Hilfreiche Schaumvorräte

    Zum Löschen verwendeten die Wehren neben dem Wasser der nahegelegenen Ach auch über 2000 Liter Schaum. "Es hat sich hier als gut erwiesen, dass wir im Landkreis Löschschaum vorrätig halten", sagt der Kreisbrandrat. Der brennende Kunststoff wäre mit Wasser alleine nicht zu löschen gewesen.

    Kontrolliert abgebrannt

    Gegen 6 Uhr morgens waren die Flammen großteils gelöscht, berichtet Friedhold Schneider. Teile des Recyclinggutes wurden kontrolliert abgebrannt. Die Nachlöscharbeiten dauerten gestern bis in den späten Nachmittag an. An dem Großeinsatz waren neben den Feuerwehren auch die Logistikgruppe der Feuerwehr Nonnenhorn, das Technische Hilfswerk und der Rettungsdienst beteiligt. Es wurden keine Personen verletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

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