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Kutschfahrt endet mit einem Toten

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Kutschfahrt endet mit einem Toten

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    Vierjähriger mit Schutzengel: Totes Pferd fängt Sturz ab. Von Peter Mittermeier Opfenbach Ein Toter, ein schwerverletzter Kutscher, ein Kind mit gebrochener Hand und ein verendetes Pferd ­ das ist die Bilanz eines Kutschenunglücks in Opfenbach (Landkreis Lindau) am Sonntag. Die Pferde des Zweispänners waren während einer Fahrt durchgegangen, weil sich eine Deichsel gelöst hatte, die dann gegen die Beine der Tiere schlug. Ein Mann, der gemeinsam mit seinem vierjährigen Enkel die Fahrt unternommen hatte, wurde aus der Kutsche geschleudert und starb später im Krankenhaus. Das Kind muss einen Schutzengel gehabt haben ­ es landete auf dem Körper des toten Pferdes, das seinen Sturz auffing.

    Der Unfall ereignete sich mittags in dem kleinen Wallfahrtsort Wigratzbad im Landkreis Lindau. Zwei erwachsene Einheimische hatte zusammen mit einem viereinhalbjährigen Kind einen Sonntagsausflug in dem Zweispänner unternommen. Nach mehreren Kilometern Fahrt löste sich laut Polizei ein Teil der Deichsel. Diese schlug dann zwischen den Hinterläufen der beiden Pferde hin und her.

    Die Tiere wurden dadurch so erschreckt, dass sie durchgingen. Der Kutscher versuchte, das Gespann abzubremsen ­ vergeblich.

    In der einen Hand hatte er nach Angaben der Polizei einen Zügel, mit der anderen hielt er das Kind fest. Dadurch verlor er den Halt und fiel vom Kutschbock. Bei dem Sturz zog er sich schwere Fußverletzungen zu. Das führerlose Gespann raste weiter durch den Pilgerort, eine 200 Meter lange Steigung hinunter Richtung Bundesstraße.

    Die rasende Fahrt endete mit einem schweren Unfall. Ein Pferd rannte gegen eine Hauswand, das andere rammte frontal ein entgegenkommendes Auto und blieb auf dem Fahrzeug liegen. Das Kind und sein Großvater wurden bei dem Aufprall von der Kutsche geschleudert.

    Der Vierjährige landete auf einem der Pferde. Der Körper des toten Tieres fing den Sturz des Buben ab. Er brach sich deshalb nur die Hand. Dagegen zog sich sein Opa bei dem Sturz aus der Kutsche schwere Verletzungen zu. Der Mann wurde ins Krankenhaus nach Wangen transportiert, erlag dort aber wenig später seinen Verletzungen.

    Pferd landet auf Autodach

    'Einen Schutzengel', so ein Sprecher der Lindenberger Polizei, hatten auch die beiden Insassen des Pkws. Das Pferd, das auf dem Dach des Autos gelandet war, hatte es bis zu den Kopfstützen eingedrückt. Trotzdem entstiegen die beiden Insassen dem Fahrzeug fast unversehrt. Die Beifahrerin zog sich lediglich leichte Schnittwunden zu. Mehrere Notärzte versorgten die Verletzten an der Unglücksstelle in Opfenbach. Sie wurden anschließend in das Lindenberger Krankenhaus transportiert. Um die genaue Unglücksursache zu klären, wurde ein Sachverständiger eingeschaltet.

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