Auf keiner Ausstellung deutschlandweit erreicht ein Künstler ein dermaßen großes, internationales Publikum wie auf der Bundesgartenschau. Der Bildhauer Max Schmelcher aus Scheidegg war mit zwei Werken aus Stein und Stahl auf der diesjährigen BuGa in Mecklenburg-Vorpommern vertreten, die am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen ist. Er hat für die Außenstelle Parchim, wo ein "Corso der Skulpturen" entstanden ist, zwei Arbeiten mit den Titeln "Leichtigkeit des Steins" und "Aggression" geschaffen.
Knapp 20 Künstlerinnen und Künstler waren unter Hunderten von Bewerbern für dieses Projekt ausgewählt worden. Max Schmelcher, der von der Deutschen Bank im Jahr 2008 zum "Künstler des Jahres" ernannt wurde, bekam einen Park und eine Straßenkreuzung zur Verfügung gestellt. Sein Werk "Aggression" entstand mehr oder weniger spontan, wie Schmelcher erzählt. Als nämlich in Parchim die ersten Skulpturen aufgestellt waren, wurden zwei von Vandalen zerstört. Mit "Aggression" reagierte der Westallgäuer auf diesen Angriff: "Es sollte ein Signal sein und erklären: Wir geben nicht auf. Kunst setzt sich trotz Aggression durch."
1,9 Millionen Besucher
Für Schmelcher, der für die BuGa-Außenstelle vor allem die Entwürfe und die statischen Berechnungen zu seinen Werken einreichen musste, liegt der Effekt dieser Schau vor allem in der großen Aufmerksamkeit. Mit fast 1,9 Millionen Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland übertraf die BuGa die Erwartungen der Organisatoren. "Für Künstler bietet so etwas die Chance weitergereicht zu werden und private oder öffentliche Aufträge sowie Einladungen für weitere große Ausstellungen zu erhalten", so Schmelcher.
Derweil beschickt der Bildhauer Schmelcher bereits eine andere bedeutende Schau. Er ist an der Ausstellung "Gegenwartskunst in der Villa Romenthal" der Fritz-Winter-Galerie in Dießen am Ammersee beteiligt.
Einen interessanten Auftrag hat Schmelcher auch vom bekannten Benediktiner und Zen-Meister Willigis Jäger erhalten. Ab 8. November ist in dessen Seminarhaus und spirituellem Zentrum Benediktushof bei Würzburg eine Ausstellung mit den Stahlskulpturen "Fragmente" von Schmelcher zu sehen. Die Werke werden ein Jahr im Zen-Garten stehen bleiben. Für den Benediktushof befasst sich Schmelcher außerdem erneut mit Moor als Werkstoff. Für seine Moorarbeiten hatte der Westallgäuer schon 1995 die Debütantenförderung des bayerischen Kultusministeriums erhalten.