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Kürzere Wege für die Wirtschafts-Schüler

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Kürzere Wege für die Wirtschafts-Schüler

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    Oberallgäu/Kempten/Memmingen (bsk/oh). Den einen freuts, der andere ärgert sich: Die Entscheidung des Kultusministeriums, eine 12. Wirtschaftsklasse der BOS ab Herbst von Memmingen nach Kempten zu verlagern, wird in Kempten und Memmingen unterschiedlich gesehen. Während dies für Schulleiter Hans-Peter Gneiser von der Memminger Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) äußerst unerfreulich und frustrierend ist, bewertet die Kemptener Schulleitung diesen Schritt als richtig und vernünftig. BOS-Leiter Edwin Kunz: Für unsere Schule ist das ein großer Gewinn. Damit Schüler aus dem südlichen Allgäu nicht mehr so weit fahren müssen hat sich Kultusministerin Monika Hohlmeier laut ihrer Pressestelle zu dem Schritt entschieden, eine 12. Wirtschaftsklasse von Memmingen nach Kempten zu verlegen. Betroffen davon sind rund 30 Schüler, die größtenteils aus Kempten und Immenstadt stammen. Ab nächstem Schuljahr gibt es deshalb an der Memminger BOS nur noch vier statt fünf 12. Klassen. Die Kemptener Einrichtung erhält eine zusätzliche Wirtschafts-Klasse. Wie ein Elternvertreter mitteilte, habe der Memminger Schulleiter in einem Brief an Staatsminister Josef Miller scharfe Kritik an der kurzfristigen Entscheidung geübt.

    Der Schulleiter ist der Meinung, dass die Memminger Einrichtung dank des neuen Gebäudes weitaus bessere Voraussetzungen habe als die BOS in Kempten. Die Umverteilung der 12. Klasse sei deshalb nicht nachvollziehbar. Es ist keine sachbezogene, sondern eine reine Gefälligkeitsentscheidung, die Frau Hohlmeier hier getroffen hat, klagt Gneiser in dem Schreiben an Staatsminister Miller. Namentlich nennt der Schulleiter den Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser (CSU) und Grünen-Md L Adi Sprinkart, die sich für diese nicht nachvollziehbare Umverteilung stark gemacht haben. Edwin Kunz, Leiter der Kemptener BOS dagegen ist froh, dass wir endlich auch eine 12. BOS-Klasse im Bereich Wirtschaft anbieten können. Gneisers Argument, die Memminger BOS hätte wegen des Neubaus bessere räumliche Voraussetzungen, lässt er nicht gelten: Die BOS gehört in Kempten zum beruflichen Schulzentrum. Für die 30 neuen Schüler ist dort genügend Platz. Entscheidend sei, dass sich die Anfahrt für BOS-Schüler aus dem West- und Oberallgäu verkürzen werde. Dieses Argument nennt auch Peter Mareis vom Kultusministerium: Wir wollten den betroffenen Schülern aus dem südlichen Allgäu auch eine wohnortnahe Ausbildung ermöglichen. Der Memminger BOS entstehe dadurch kein Nachteil. Nach der Ablehnung des Modellversuchs FOS 13 sowie den Veränderungen im Rahmen einer Berufsschul-Strukturreform ist die Umverteilung der BOS-Jahrgangsstufe laut Gneiser nun schon die dritte Entscheidung gegen den Standort Memmingen. Wir werden für unsere guten Ergebnisse nicht gelobt, sondern bestraft, ärgert er sich.

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