Pressemitteilung des Bistums Augsburg:Der designierte Bischof von Augsburg, Prälat Dr. Bertram Meier, stattete am Mittwoch Kempten einen Besuch ab, um schon vor seiner Bischofsweihe den Kontakt zu den Menschen im Allgäu zu suchen. Gemeinsam mit 250 Gläubigen feierte er in der Basilika St. Lorenz eine feierliche Vesper und sprach anschließend im Kirchenraum mit zahlreichen Anwesenden. Sie erlebten Dr. Meier als einen humorvollen, umgänglichen, aufgeschlossenen und menschennahen Geistlichen, der sich sowohl der Belange der Alten und Kranken als auch den Interessen der Jugendlichen annahm. Im Anschluss an die Begegnung in der Basilika ließ es sich der 59-jährige gebürtige Buchloer nicht nehmen, einen farbigen Handabdruck mit Signatur auf der Wand des Ministranten-Treffs zu hinterlassen. „Nehmen wir doch Orange – das ist noch nicht so oft vertreten“, wählte Prälat Meier aus dem großen Farbsortiment aus, das ihm Oberministrant Michael Hock gemeinsam mit Amelie Gülker und Anna Klement reichte. Unter dem Thema „Miteinander unterwegs“ stand die feierliche Vesper in der Basilika St. Lorenz, die wegen der Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus auf eine Besucherzahl von 250 begrenzt worden war. Der geplante Empfang im Pfarrsaal war aus demselben Grund abgesagt worden. Die musikalische Gestaltung übernahm die Basilikamusik unter der Leitung von Benedikt Bonelli. Stadtpfarrer Monsignore Dr. Bernhard Ehler begrüßte zahlreiche Politiker aus Stadt und Land, die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), deren Vorsitzender in Bayern Dr. Meier ist, sowie Vertreter der evangelischen Kirche. „Wir haben monatelang gebetet für einen guten Bischof und heißen Dich gemeinsam herzlich willkommen“, so der Stadtpfarrer. Mit persönlichen Worten wandte sich der ernannte Bischof in seiner Ansprache zunächst an Dr. Ehler und erinnerte an gemeinsame Begegnungen aus seiner Anfangszeit als Priester. Der Spruch „Den schönsten Liebesbrief der Weltgeschichte hat Gott selbst geschrieben“ zog sich als roter Faden durch seine Predigt. Gott habe den Liebesbrief an uns Menschen geschrieben. Briefe seien Geschenke, führte Dr. Meier aus und berichtete über persönliche Erfahrungen während seiner Studienjahre in Rom. Damals hätten Briefe, die aus der Heimat kamen, einen immensen Stellenwert gehabt. Briefe seien Zeugnisse der Zuwendung und Verbundenheit, gerade in einer zunehmenden Vereinzelung, wie wir es in der Coronazeiten erlebten, so der Geistliche. „Wir alle sind aufgefordert, den Liebesbrief Gottes zu beantworten mit unserem Leben“, richtete sich Dr. Meier an die Zuhörer. Der Spruch vom schönsten Liebesbrief führe ihn an den Anfang seines Priesterlebens zurück. Denn als seinen Primizspruch habe er gewählt: „Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie auf Tafeln - in Herzen von Fleisch.“ „Wir alle sind Briefe Christi“, stellte er klar. „Als Bischof möchte ich versuchen, ein Echo dieses Liebesbriefes zu sein“, griff Meier das Thema seiner Predigt auf. Mit Humor bemerkte er außerdem: „Das Allgäu ist kein Blinddarm des Bistums“. Das Allgäu und die schöne Basilika gehörten vielmehr mitten hinein und nicht weggeschnitten wie ein Blinddarm. Abschließend betonte der künftige Bischof: „Ihr seid Christi Visitenkarten. Wer auf euch trifft, soll wissen, ihr seid eine gute Adresse.“ Er bat die Gläubigen, ihn weiterhin auch als Bischof im Gebet zu tragen und stützen. „Ich bin auch nur ein Mensch“, bekannte Meier und wünschte sich für sein Amt konstruktive Kritik und Ermutigung. „In diesem Sinne legen wir den gemeinsamen Weg als pilgerndes Volk Gottes zurück“, schloss er und erhielt großen Applaus für seine Predigt.
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