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Krümelmonster und fesche Käseschnitten

Fischen

Krümelmonster und fesche Käseschnitten

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    Wenn sich Eisbären am Strand sonnen, Schuhschachteln Am Anger vorbeimarschieren und sich in der fahrenden Burg Laubenberg Vampire tummeln, dann heißt das: Es ist gumpiger Donnerstag und der Gaudiwurm schlängelt sich durch Fischen. Mit 61 Wagen, Fuß- und Reitergruppen war der vom örtlichen Skiclub organisierte Zug heuer noch länger als in den Vorjahren. Über dem närrischen Volk im Gabelstapler schwebte Moderator Andi Mühlegg, tausende Besucher säumten die Straßen.

    Vereine und private Gruppen bewiesen auch heuer wieder reichlich Kreativität mit fantastischen Kostümen und aufwändigen Konstruktionen auf den Faschingswagen. Yoga-Kühe, Krümelmonster, allerlei Getier und bunte Gewächse tanzten da durch die Straßen. Mit feurigen Mexikanern, einem ganzen Indianerstamm, edlen Rittern, Hexen und Zauberern fehlten auch die Klassiker nicht. Die originellen Fischinger Marktfrauen vom Viktualienmarkt (TSV Fischen) verteilten jede Menge Leckereien und Blumen unters Volk. Ein riesiges Wikingerschiff schien tatsächlich auf tiefblauen Meereswellen zu schaukeln. Und fesche Schweizer Käseschnitten hatten gleich das komplette Matterhorn im Schlepptau.

    Auffällig viele Zugteilnehmer zogen Kommunalpolitisches durch den Kakao - mehrfach wurde da kurzerhand heuer schon "1149 Jahre Fischen" gefeiert - gar mit Queen Elizabeth als Ehrengast. Und die Au-Thalkirchdorfer betonten in Steinzeitfelle gehüllt und Keulen schwingend: "Als Fischen vor 1149 Jahren entstand, war Au-Thalhofen längst bekannt".

    Die Fischingar Jolarbüebe verkündeten in Jägerstracht mit Blick auf die Nachbarn schadenfroh: "Für Oberstdorf der Supergau, in Fischen jetzt die Hegeschau". Und mit deftiger Ironie kritisierten die Winterfestwirte aus Oberstdorf: Nebelhorn, Großveranstaltungen, Eisstadion und mehr "brüücht ba it", aber "Gäscht soted schu kumme". Kreativ gingen die Burgberger den Imagewandel des Familien-Vital-Parks an, während sie in Kettenkarussell und Schiffschaukel über den Faschingsnarren schwebten. Warum im Allgäu nicht nach Bier, statt nach Öl bohren, schlug ein Trupp aus Wertach vor.

    Auch die großen Themen fanden sich beim Gaudiwurm wieder, da ging es etwa um die Finanzkrise und mehrfach um den Klimawandel. Viel Auswahl hatte die Jury für die Wagen- und Gruppenprämierung also (heuer mit Bolsterlangs Bürgermeisterin Monika Zeller, Pfarrer Helmut Kempter und dem Leiter unsere Lokalredaktion, Etienne le Maire) - das Ergebnis gibt der Skiclub heute bekannt. Nur eines, das wollte heuer noch nicht so recht gelingen: Den neuen Faschingsruf der Hörnerdörfer laut erschallen zulassen. Immerhin aber nahm manche Gruppe den Ruf "Hörner nüf, Hörner na - Wer ka, der ka!" in kreativer Abwandlung aufs Korn.

    Umfrage: Faschings-Fan oder Faschings-Muffel? Zu diesem Thema steht eine Umfrage im Internet. Dort gibt es auch viele Bilder vom Fischinger Umzug.

    www.all-in.de/fasching

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