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Kritik an Führungsstil trübt die Erfolgsbilanz

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Kritik an Führungsstil trübt die Erfolgsbilanz

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    Von Karin Hehl|BuchloeEine echte Erfolgsbilanz kann der Förderverein Gymnasium Buchloe bereits drei Monate nach seiner Gründung vorweisen: rund 3000 Unterschriften für ein Gymnasium und neue 150 Mitglieder. Und damit sei noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, betont Vorsitzende Doris Ballon: 'Noch bis Ende April sind Unterschriftensammler unterwegs, um an sämtlichen Haustüren in der Verwaltungsgemeinschaft Unterschriften zu sammeln.'

    Sollte dann auch das vom Kultusminsterium geforderte Ergänzungsgutachten (wir berichteten) vorliegen, wolle der Förderverein die gesammelten Unterschriften an die Politiker übergeben.

    In die Freude über den bisherigen Erfolg des Fördervereins mischt sich derzeit jedoch auch Unmut über den Führungsstil der Vorsitzenden. Vier Mitglieder des Vorstands sind deshalb inzwischen von ihren Ämtern zurückgetreten: die Schriftführerin, die Kassenprüferin sowie zwei Beisitzer. Ihre Positionen wurden inzwischen teilweise wieder neu besetzt.

    'Frau Ballon pflegt keinen offenen Umgang mit den Vorstandmitgliedern und verfügt über keine Sozialkompetenz', klagt etwa der zurückgetretene Beisitzer Walter Schartl, einer der frühen Initiatoren des Fördervereins. Der Verein sei eine Bürgerinitiative, in die sich alle Mitglieder einbringen wollen. Doch gerade dies sei nur sehr eingeschränkt möglich, so Schartl.

    So seien etwa Vorstandssitzungen damit blockiert gewesen, sich mit der inneren Struktur des Vereins zu befassen, anstatt Aktionen zu planen. Erst in der dritten Sitzung sei über Aktionen gesprochen worden. 'Ich habe mehrmals angemerkt, dass die Leute gleich etwas tun wollen, aktiv werden wollen, doch nichts geschah', bedauert Schartl.

    Als die Vorsitzende auch auf seine Rücktrittsforderung nicht reagierte, habe er Konsequenzen gezogen und sein Amt als Beisitzer zur Verfügung gestellt. 'Ich möchte keine Befehlsempfänger sein und mag es schon gar nicht, wenn man mich nicht für voll nimmt', so Schartl.

    'Wir wollen unsere Energie in ein positives Ergebnis, ein Gymnasium für Buchloe, stecken', betont Ballon. Sie selbst habe bei sämtlichen Entscheidungen stets 'das Team voll im Auge', reagiert sie auf die Vorwürfe, räumt aber ein: 'Möglicherweise habe ich nicht auf jede Kleinigkeit, nicht auf jede Mail reagiert'.

    'Gewisse Personen', sagt Ballon, hätten im Vorstand nicht den Platz gefunden, den sie gerne wollten. 'Sie hatten offenbar andere Vorstellungen und zogen die Konsequenzen', so die Vorsitzende. Sie selbst habe eine eigene Sitzung zur Klärung des Konflikts vorgeschlagen. Diese sei jedoch ohne Angaben von Gründen seitens der Zurückgetreten abgelehnt worden. 'Wir wollten Frau Ballon keine weitere Plattform mehr bieten, sich selbst darzustellen', so eine der Beteiligten.

    Großes Ziel nicht aus den Augen verloren

    Nichtsdestotrotz betonen alle, das Ziel des Fördervereins nicht aus den Augen verloren zu haben. 'Wir brauchen hier in Buchloe ein Gymnasium, dafür werde ich mich auch in Zukunft einsetzen', so Ex-Beisitzer Schartl.

    Auch Vorsitzende Doris Ballon freut sich über den 'großen Zuspruch', den der Verein in der Bevölkerung erfahre und verspricht: 'Trotz der inneren Kämpfe gibt es den Förderverein weiter. Wir werden zielorientiert und parteiübergreifend weiterarbeiten.'

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