Die geplante Kinderkrippe in Mauerstetten kommt teurer als zunächst gedacht. Ursache dafür sind die Förderrichtlinien, die eine deutliche Vergrößerung des Gebäudes und Mehrkosten für die technische Ausstattung erforderlich machen, erläuterte Architektin Silvia Zeller. Sie schätzt die Gesamtkosten nun auf 1,05 Millionen statt gut 700 000 Euro, die allerdings vom Staat hoch bezuschusst werden.
Gut ein Drittel größer werden Gebäude und Kosten der geplanten Krippe. Dass es damit ein 'typisches Beispiel für kommunales Bauen' mit jeweils steigenden Kosten ist, wie Peter Niederthanner es formulierte, wollte Bürgermeister Armin Holderried so nicht stehen lassen. Der Grund sei vielmehr, dass die ursprüngliche Planung, auf der ihre Ausarbeitung beruhe, nicht mit dem Landratsamt abgesprochen und so nicht zuschussfähig gewesen sei, so Zeller. Vermutlich hätte man damit nicht einmal die Betriebserlaubnis bekommen, so Holderried.
Auf Frage von Werner Höbel erläuterte Zeller, dass bei Neubauten deutlich höhere Anforderungen gestellt würden als bei Umbauten oder der Nutzung bestehender Gebäude. So müsse eine neue Krippe zum Beispiel auch in Sachen erneuerbare Energien Vorbildcharakter besitzen, um förderfähig zu sein. Holderried hofft auf Zuwendungen in Höhe von 500 000 bis 600 000 Euro. Die genaue Höhe stehe jedoch erst Mitte/Ende September fest. Bis dahin verschoben die Räte auch den Bauantrag für die Krippe.
Ebenfalls verschoben wurde die Beratung über das Baugebiet 'Im Grüble' in Frankenried. Denn das im Mai beschlossene Gutachten zum nahe gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb müsse überraschend noch einmal nachgerechnet werden, da es falsche Zahlen enthielt, so Holderried.
Zwei Räte zeigten sich ohnehin nicht begeistert von dem Schriftstück, da es teils 'schönrechne' und zum Teil mit Betroffenen gar nicht geredet worden sei.
Einstimmig beschlossen die Räte, das notwendige Regenrückhaltebecken für das neue Baugebiet 'Dorfanger' in ein Sickerbecken umzuwandeln. Dies sei laut einer Schürfprobenuntersuchung möglich, informierte Holderried, spare Geld für ein ansonsten erforderliches Kanalteilstück und sichere eine rechnerische Reserve für die alte Sickeranlage. Die Bauarbeiten wurden nach der beschränkten Ausschreibung an die Firma Gabriel aus Buchloe vergeben, die Becken und Kanal vom Baugebiet zum Standort am alten Sickerbecken bis Ende Oktober für rund 483 000 Euro errichten wolle. Sie liegt damit sogar unter den geschätzten Kosten.
Die von Holderried vorgeschlagene Sicherung der Quartiersplätze im Dorfanger mit einer Tragschicht, um Probleme beim Winterdienst zu vermeiden, lehnten die Räte dagegen mit sechs zu fünf Stimmen ab.
Zum möglichen Modell der Stiftung Liebenau für die geplanten Mehrfamilienhäuser wird es am 17. Oktober um 19.30 Uhr im Sonnenhof eine Bürgerinformation geben.