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Kripo: Frau getötet, dann Suizid

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Kripo: Frau getötet, dann Suizid

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    Von Stefanie Heckel, Kempten/Peiting - Der wegen Mordes an seiner Ehefrau gesuchte Konrad Posch ist tot. Am Sonntagabend wurde die Leiche des Mannes im Lech bei Peiting (Oberbayern) gefunden. Laut Kripo-Chef Albert Müller trug der Tote einen mit Steinen gefüllten Rucksack. Ein Bootsfahrer machte am Sonntag den grausigen Fund: Er sah in der Lechstaustufe eine Leiche treiben. Die Kriminalpolizei Weilheim wurde eingeschaltet. Noch in der selben Nacht kam der Verdacht auf, es könne sich bei dem Toten um den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Konrad Posch handeln. Die Kemptener Kripo wurde informiert und die Leiche zur Obduktion nach München gebracht. Am Montagabend war klar: Der Tote ist tatsächlich Konrad Posch. Für die Polizei hat sich damit eine These bestätigt, die bereits seit dem Verschwinden des Sulzberger Ehepaars im Oktober 2002 im Raum gestanden war. Schon damals waren die Beamten davon ausgegangen, dass der 68-Jährige seine Ehefrau Lydia umgebracht und anschließend Selbstmord begangen haben könnte. Doch zahlreiche Suchaktionen brachten zunächst keine Hinweise auf den Verbleib des Ehepaars. Angehörige hatten die beiden als vermisst gemeldet, nachdem sie nicht zu einer Familienfeier erschienen waren. Auch ein Scheidungstermin am Amtsgericht Kempten verstrich ohne ein Lebenszeichen von den beiden.

    Monatelang wurde daraufhin nach dem Ehepaar Posch gesucht. Hunderte Polizeibeamte durchkämmten das Gebiet um Sulzberg und den Füssener Grenztunnel, Taucher suchten den Grund des Oeschlesees ab. Spaziergänger entdeckten schließlich Anfang März die Leiche von Lydia Posch. Die Tote war mit Eisenplatten beschwert und an den Händen gefesselt gewesen. Sie trieb nahe des Forggensee-Ufers. Bis heute ist die genaue Todesursache unklar. Bei der Obduktion habe man Verletzungen unter anderem am Kehlkopf und Knochenbrüche entdeckt. Nach der langen Zeit im Wasser habe man aber nicht mehr klären können, ob die Frau bereits tot war, als sie im See versenkt wurde oder zu dieser Zeit noch lebte. Eisenplatten und der Stein stammten dabei laut Polizei aus dem Wohnhaus des Ehepaars. Man geht davon aus, dass die Frau noch am Tag des Verschwindens, dem 18. Oktober 2002, den Tod fand. Nach der Obduktion der Frau wurde Haftbefehl gegen Konrad Posch erlassen. Warum der Mann für seinen Suizid die Lechstaustufe bei Peiting aussuchte, ist laut Müller unklar. Dorthin kam er vermutlich mit Zug und Fahrrad - das Rad wurde in der Nähe einer Brücke gefunden. Von dieser aus habe sich Konrad Posch wahrscheinlich in den Lech gestürzt - beschwert mit dem Rucksack voller Steine.

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