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"Krebskranken anbieten, was möglich ist"

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"Krebskranken anbieten, was möglich ist"

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    "Krebskranken anbieten, was möglich ist"
    "Krebskranken anbieten, was möglich ist" Foto: ralf lienert

    Kempten/Oberallgäu | be | Sein Anspruch ist klar und in wenige Worte gefasst: Gute Medizin betreiben. Und wer Dr. Otto Prümmer kennt, weiß, dass er alles dransetzt, um dem gerecht zu werden. Das was möglich ist, will der Chefarzt der Onkologie/Hämatologie (Krebs- und Bluterkrankungen) am Klinikum Kempten-Oberallgäu anbieten, möglichst wenige Fehler machen und wenn es dann doch nicht reicht - "muss man es hinnehmen".

    Seit über 20 Jahren behandelt der gebürtige Bad Mergentheimer mit diesem Anspruch Patienten mit bösartigen Erkrankungen. Seit zehn Jahren leitet PD Dr. Otto Prümmer die Onkologie/Hämatologie und damit die einzige Hauptabteilung dieser Art eines Akutkrankenhauses im Allgäu. Dabei hat sich in den letzten Jahren viel getan. Einen regelrechten "Quantensprung" habe man bei der Behandlung einiger Krebserkrankungen gemacht.

    Das Verständnis der Natur des Krebses habe große Fortschritte gemacht, neue Therapien (Immuntherapie, zielgerichtete Verfahren) seien entwickelt, neue Medikamente angewandt worden. Beispiel Leukämie: Lag bei der "chronischen myeloischen Leukämie" die Lebenserwartung früher bei durchschnittlich drei Jahren, seien es heute zehn und mehr.

    Zielgenaue Therapien hätten herkömmliche Verfahren abgelöst und in manchen Bereichen die klassische Chemotherapie verdrängt. Viele Krebserkrankungen, so der Chefarzt, ließen sich heute besser behandeln. Immer häufiger würden die Behandlungen ambulant durchgeführt (weshalb es auch eine Praxis Prümmer im Klinikum gibt). Zunehmend werde versucht, die Pflege zu Hause durchzuführen.

    Dennoch ist eine weitere Abteilung Prümmers, die Palliativstation, stets belegt. Vor neun Jahren gegründet werden dort Schwerst- und Todkranke aufgenommen, Menschen, so Prümmer, "die einer ausgesprochen intensiven Pflege und Zuwendung bedürfen".

    Und wie geht man damit täglich um? Da, so der 56-Jährige, "hat jeder seine eigene Strategie, wie er klarkommt". Was nicht bedeute, dass man abstumpfe. Aber, so Prümmer: "Wer sich der Behandlung von Krebserkrankungen verschreibt, weiß früh, worauf er sich einlässt." Dr. Otto Prümmer war das klar. Lange schon, bevor er vor zehn Jahren die Leitung der Onkologie in Kempten übernahm. Nach dem Studium hat sich der junge Mediziner am Uniklinikum Ulm mit Stammzellen-Transplantation befasst: "Die Abteilung hat damals in der Stammzellen-Forschung eine weltweit führende Rolle gespielt". Ein wenig Wehmut spricht da aus dem Forscher Prümmer, der dafür bekannt ist, nächtelang nach Problemlösungen für seine Patienten zu suchen. Weil er ja eines will: Gute Medizin betreiben.

    Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Onkologie findet am Samstag ein Symposium in der Hochschule Kempten statt. Beginn 9 Uhr.

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