Kaufbeuren | agi | 'Das Bayerische Rote Kreuz besteht nicht nur aus spektakulären Einsätzen', so Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann. Fern vom Scheinwerferlicht agiert die BRK-Selbsthilfegruppe (SHG) für Krebsbetroffene - und das nun schon seit 20 Jahren. 'Ich freue mich, dass die Gründung keine Eintagsfliege war', betonte BRK-Präsidentin Prinzessin Christa von Thurn und Taxis bei der Jubiläumsfeier im Rot-Kreuz-Haus. Die Beständigkeit der Gruppe zeige, wie aktuell die 'Geißel Krebs' ist. Die Betroffenen erreicht die Diagnose meist unvorbereitet und 'zieht ihnen den Boden unter den Füßen weg', umschreibt die BRK-Präsidentin die Notlage der Erkrankten und deren Angehörigen. Sich mit dieser Unsicherheit nicht alleine gelassen zu fühlen und in das nötige Netzwerk an Hilfeleistungen zu finden, ist der Ansatzpunkt der SHG. Denn: Medizinische Aufklärung ist im Erkrankungsfall 'ebenso wichtig, wie Erfahrungen mit Betroffenen auszutauschen', weiß Hofmann. Die seelische Not und psychische Belastung nach einer Krebserkrankung gemeinsam in einer Selbsthilfe-Gruppe zu tragen, sei häufig entlastender als professionelle Unterstützung. Diese Erfahrung hat Professor Dr. Gerhard Rauthe von der Schlossbergklinik in Oberstaufen gemacht.
Die Kaufbeurer SHG für Krebsbetroffene hat ihre tragende Säule im Ehrenamt der 35 Mitglieder. Gerade dafür sprach ihnen die BRK-Präsidentin ihre Anerkennung aus. Zumal der Weg dorthin nicht leicht sei: 'Viele fragen sich anfangs ,kann ich damit umgehen’', weiß Christa von Thurn und Taxis. Wer einmal den Weg gefunden habe, 'der lernt für sich selbst und bekommt viel Dank und Kameradschaft zurück'. 'Miteinander umgehen auf menschlicher Basis ist wichtig', betont Sozialpädagogin Renate Dantinger, 'einmal miteinander zu lachen, loszulassen und in der Gruppe durchzuschnaufen.'