Buchloe/Jengen(bz). - Braun verfärbt hat sich in diesem Sommer erstmals sowohl eine Buchs-Hecke, als auch eine Thuja-Hecke auf dem Grundstück von Hermann Wirries in Jengen. Da er sich diese Veränderung nicht erklären konnte, wandte sich der Gartenfreund im Zuge der BZ-Serie 'Gartentipps' an Expertin Friederike Scharpf von der Kreisfachberatung. Scharpf zufolge können bräunliche Verfärbungen von Hecke viele Ursachen haben: Eine davon ist ganz allgemein Trockenheit. Bei Immergrün, also Pflanzen, die auch im Winter ihr Laub behalten, findet auch im Winter bei frostfreiem Wetter ein Stoffwechsel statt. Wenn der Boden trocken oder gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen und die Triebe vertrocknen. Deshalb ist es wichtig, während frostfreier Tage diese Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Dies betrifft sowohl Buchs als auch Thuja. Speziell bei Thuja kann das so genannte Triebsterben (Kabatina thujae), eine Pilzerkrankung, auftreten. Hierbei sind während der Monate Mai und Juni Fruchtkörper des Pilzes an den Trieben erkennbar. Da eine schlechte Nährstoffversorgung der Krankheit Vorschub leistet, sollte auf eine optimale Versorgung insbesondere mit Kalk und Magnesium geachtet werden. Der Pilz überwintert an den Trieben. Deshalb sollten bei den Pflanzen ein frühzeitiger Rückschnitt und eine Entfernung der Befallstellen erfolgen.
Eine weitere Krankheit ist die Thuja-Schuppenbräune, ebenfalls eine Pilzerkrankung. Auch bei ihr sollte bis spätestens Ende Mai/Anfang Juni ein gründlicher Rückschnitt der betroffenen Pflanzen erfolgen und das erkrankte Material entfernt werden. Bei starkem Befall ist es ab Ende Juni bis Oktober empfehlenswert, die Pflanzen mehrmals mit speziellen Mitteln aus dem Fachgeschäft zu behandeln. Wenn sich Thuja-Hecken braun verfärben, könnte dies auch daran liegen, dass die Pflanzen von der Thuja- oder Wacholderminiermotte befallen sind. Dann kann man im Gegenlicht Miniergänge des Schädlings in den Trieben erkennen. Außerdem sind in diesem Fall üblicherweise Kotkrümel und Einbohrlöcher zu finden. Eine Erkrankung speziell beim Buchs ist das so genannte Volutella-Zweigsterben. Dies ist eine Pilzerkrankung, die unter anderem durch zu dichte Pflanzung hervorgerufen wird, was bei solchen Schnitthecken häufig der Fall ist. Da der Pilz im Falllaub überwintert, ist neben einer Behandlung mit Pilzbekämpfungsmitteln und einem Rückschnitt bis unter die Befallstellen auch wichtig, dass das Falllaub entfernt wird. Dieses sollte keinesfalls auf den Kompost geworfen werden, sondern in die Mülltonne wandern. Generell weist Scharpf darauf hin, dass Monokulturen immer problematischer sind als Mischkulturen. Wenn eine Hecke nur aus einer einzigen Pflanzenart besteht, breiteten sich Krankheitserreger und Schädlinge viel schneller aus als bei gemischten Kulturen. In einer frei wachsenden, gemischten Blütenhecke könnten zudem Vögel besser nisten und sie bietet Bienen und andere Insekten Nahrung. Außerdem seien solche Hecken viel pflegeleichter als die 'klassischen' Thuja- oder Buchsbaum-Hecken, so die Expertin. Dies sollten gerade Bauherren beachten, die dabei sind, ihren Garten anzulegen.