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Kräften geehrt und abgewählt: Falsches Spiel

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Kräften geehrt und abgewählt: Falsches Spiel

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    Memmingen/Oberhaching (ass). - Sieben Jahre lang war Gottfried Kräften aus Memmingen der 'Ober-Schiedsrichter' in Bayern, zuvor fünf Jahre Landeslehrwart im Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Beim Verbandstag in Oberhaching wurde der 63-jährige Schiedsrichter-Obmann am Wochenende überraschend abgewählt. Mit dem Abstimmungsergebnis kann er sich zwar 'abfinden', aber nicht mit dem 'Intrigenspiel zwischen Oberfranken bis Niederbayern, das da gelaufen' ist. Laut Kräften inszeniert vom bisherigen Schiedsrichter-Einteiler Rudolf Stark aus Landshut, der als Gegenkandidat auftrat und mehrheitlich gewählt wurde (siehe auch überregionalen Sport). Der Vorwurf: Kräften habe den FC Memmingen bei Schiedsrichter-Einteilungen bevorzugt. Kräften weist die Unterstellungen strikt von sich: 'Ich habe mir überhaupt nichts vorzuwerfen und bin immer einen geraden Weg gegangen'.

    Er habe seinen Heimatclub vielleicht sogar 'restriktiver behandelt als andere Vereine', um sich nur nichts Nachsagen lassen zu können. 'Ich bin mit erhobenem Haupt aus der Verbandsversammlung gegangen', so Kräften, der tags zuvor im Beisein von DFB-Präsident Mayer-Vorfelder sogar noch für seine Verdienste geehrt wurde. 'Geehrt und gefeuert eben', kann der langjährige Verbandsfunktionär, dem oft bescheinigt wurde das Schiedsrichterwesen in Bayern voran gebracht zu haben, das 'falsche Spiel' um Posten und Macht nicht verstehen. Im Verbandsvorstand gab es tags zuvor ein 12:0-Votum für Kräften, das Delegiertenergebnis sah mit 144:88 Stimmen für Stark anders aus. Jetzt will der Memminger erst einmal Abstand gewinnen. Eines steht für ihn jetzt aber schon fest. Auf Verbandsebene wird er in der Schiedsrichterei nicht mehr tätig werden: 'Da gibt es Leute, die können mir nicht mehr in die Augen sehen.' BFV -Spielausschussvorsitzender Armin Klughammer (Augsburg) will Kräften jetzt für den schwäbischen Fußball gewinnen: 'Wir können es uns nicht leisten, auf solch hervorragende Leute zu verzichten.' Auch im Ausschuss, dem höchsten Gremium der Schiedsrichterzunft, ist Schwaben nicht mehr vertreten, nachdem auch Karl-Heinz Peukert (Neugablonz) nicht gewählt wurde.

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