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Konzept der Spriebeitl geht auf

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Konzept der Spriebeitl geht auf

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    Oberthingau (mhu). - Gibt es ein Erfolgsrezept, das eine jährliche Veranstaltungsreihe erfolgreich macht? So erfolgreich gar, dass innerhalb weniger Jahre die Nachfrage von einem Abend auf sechs ausverkaufte Abende steigt? Jeder Abend mit über 350 Besuchern und vielen unerfüllten Kartenwünschen? Konkret - was macht das 'Spriebeitl-Treffa' in Oberthingau so attraktiv? Vermutlich hat Initiatorin Johanna Hofbauer und ihre Mannschaft einfach genau den Nerv der Zeit getroffen, wenn sie ein dreistündiges Programm auflegt, das einen sorgenfreien, lustigen Abend garantiert. In diesem Jahr ist ihr das in besonderer Weise ganz vortrefflich gelungen. Das Erfolgskonzept beinhaltet zwei Komponenten - einen verlässlichen Stamm an Theaterakteuren und Musikanten und jährlich wechselnde Gäste aus der gesamten Region. Zunächst zum 'Stammpersonal': Neben Johanna Hofbauer selbst, die als Lokalmatadorin und etablierte Mundartpoetin mit bekannt pfiffigem Reim die Gegebenheiten des Alltags in Reime fasst, brillieren die Theaterakteure Alfons Breckle, Gertrud Hehl und Eva-Maria Hofbauer. In diesem Jahr reizen sie die Lachmuskeln des Publikums mit dem gespielten Sketch 'Auf dem Arbeitsamt', der eine unerwartete Wendung nimmt. Richtig zur Hochform laufen die Drei bei einer Oberthingauer Fassung des Filmklassikers 'Dinner for One' auf - einer Zeitreise in das 'Jahr 777 vor Spriebeitl', als das Kaiserpaar Ignatius der Schreckliche und seine Gemahlin illustren Besuch erhält. Lakai Pankratius hat die Situation voll im Griff, und herrlich gelingen die Anspielungen auf regionale Gegebenheiten und eben 'Dinner for One'.

    'Theo' als Garant Nach einjähriger Abstinenz war in diesem Jahr der legendäre 'Theo', alias Alfons Breckle, auf der Oberthingauer Bühne zu sehen und gab nach umjubelten Auftritten als Feuerwehrmann und Fußballtalent nun Einblick in seinen bewegten Lebenslauf - Lachsalven und Applausstürme garantiert. Eine verlässliche Komponente der 'Spriebeitl-Abende' sind die Oberthingauer Bloaser mit Toni Specht, Manfred Schindele, Alfred Rechtenbacher und Gottfried Stadtmüller, der an der Seite von Johanna Hofbauer auch berüchtigte Moderationen liefert. Das Quartett gefällt mit Marsch, Landler und so manchem Dixie und verbindet die einzelnen Programmteile. Die zweite Säule des 'Spriebeitl-Treffa' sind die Gäste: In diesem Jahr hatte Johanna Hofbauer zum einen Max Adolf aus Sonthofen und zum anderen das Bickenrieder Duo mit Ingrid Greifenhagen und Anton Reisach eingeladen. Max Adolf ist dem Oberthingauer Publikum kein Unbekannter und gefiel einmal mehr mit seiner ganz eigenen Art der Mundart-Poesie. Man muss sie einfach mögen, die Betrachtungen eines Vaters hinsichtlich seiner heranwachsenden Tochter oder Beobachtungen zum 'Verwandtschaftsbesuch' und den Touristen im Allgäu. Immer wieder doppeldeutig und hintergründig präsentiert er seine Themen, schaut den 'Leuten aufs Maul', und viele seiner Betrachtungen sind einen zweiten Gedanken in stiller Stunde wert. Eine Klasse für sich ist das 'Bickenrieder Duo', das mit Gesang und Geschwätz unterhält. Ingrid Greifenhagen und Anton Reisach liefern sich gegenseitige Vorlagen für einen kleinen Geschlechterkampf par excellance, und wenn Ingrid Greifenhagen dann zur Gitarre greift, wird sicherlich ein liederliches Lied der Beiden mit frechen Pointen daraus. Kein Halten mehr gibt’s schließlich, wenn Anton Reisach 'aus dem Nähkästchen' plaudert, so manchen Witz erzählt und auf spontane Gegebenheiten eingeht. Sein Teil des Programms ist spontan, unberechenbar und vermutlich an jedem der sechs Aufführungsabende völlig anders. Diese Mischung des Programms ist es, die 2006 ankommt und die Fangemeinde voraussichtlich vergrößert, wenn es im kommenden Jahr wieder heißt: 'Vorhang auf für die Spriebeitl in Oberthingau.'

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