Für den Landkreis Lindau und die italienische Provinz Fermo ist im Westallgäu der Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt worden. Eine sechsköpfige italienische Delegation hat auf Einladung des Lindenberger Bürgermeisters Johann Zeh und der Westallgäu Bayerischer Bodensee Fördergesellschaft (WBF) verschiedene Gemeinden und Projekte im Landkreis Lindau besucht. Hintergrund ist die bestehende Partnerschaft zwischen den beiden Leaderregionen.
Ansätze, die die ländliche Entwicklung in einer Region nachhaltig stärken sollen, stehen im Mittelpunkt der europaweiten Initiative "Leader". Im Landkreis wurden und werden in diesem Rahmen zahlreiche Projekte gefördert, beispielsweise die Allgäuer Kräuterland-Initiative, das Dorfgemeinschaftshaus Ellhofen oder die Ausbildung zum Gästeführer. Ethelbert Babl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten informierte die Teilnehmer über die Möglichkeiten einer gebietsübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen der Leaderinitiative. So können beispielsweise gemeinsam Projekte durchgeführt werden oder gute Ansätze in die Partnerregion transferiert werden.
"Unsere beiden Regionen verbindet eine ähnliche wirtschaftliche Struktur. Von einem engen Austausch können beide Regionen nur profitieren", so Landrat Elmar Stegmann, der die Gäste auf italienisch willkommen hieß. Es finden sich aber auch Parallelen in der Geschichte. "Die traditionelle Hutmanufaktur wird in unseren beiden Regionen groß geschrieben." Bürgermeister Johann Zeh nutzte den Besuch, um die Bedeutung der Hutherstellung für Lindenberg darzustellen. Der Besuch der beiden Hutfabriken Mayser und Seeberger war im Rahmen des Austausches genauso Pflichtprogramm wie der Besuch des Hutmuseums Lindenberg.
Wie der neue Geschäftsführer der WBF, Frank Seidel, sowie sein italienischer Kollege Alessandro Spena von der Gal Fermano Leader Scarl sehen vor allem im Bereich Tourismus, Kultur und Direktvermarktung Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit. Die Italiener hätten dort schon umfangreiche Erfahrungen gemacht, die auch für die Region Westallgäu und Bayerischer Bodensee genutzt werden könne. (wa, pem)