Mitglieder einer Bürgerinitiative gegen den Schwerlastverkehr machten vor Monaten in Betzigau und Umgebung mobil: 1600 Unterschriften sind daraufhin für einen baldigen Bau der Südumfahrung des Ortes gesammelt und Landrat Gebhard Kaiser vor der November-Sitzung des Kreisbauausschusses übergeben worden. Jetzt stand die Umfahrung Betzigaus, die eine Reduzierung des Schwerlastverkehrs nach sich ziehen soll, erneut auf der Tagesordnung: Beabsichtigt ist, drei Bauabschnitte zu realisieren, sagte Verkehrsplaner Reiner Neumann und nannte:
l B12-Anschlussstelle bei Bogenried
l Nordumfahrung Betzigaus zum Gewerbegebiet
l Südumfahrung Betzigaus.
Die Verwirklichung der drei Vorschläge würde knapp acht Millionen Euro verschlingen. Aber nur diese Komplettlösung würde eine wesentliche Minimierung von Kraftfahrzeugen über 3,5 Tonnen nach sich ziehen.
Betzigaus Bürgermeister Roland Helfrich (er ist auch Mitglied des Kreis-Bauausschusses) urteilte: "So eine Gesamtlösung erfährt im Gemeinderat viel Sympathie." Sie würde weitgehend die Verkehrsprobleme von Betzigau lösen. Wildpoldsrieds Rathauschef Arno Zengerle (ebenfalls Kreisausschussmitglied) sprach nach der Sitzung von einer "idealen Situation", es herrsche Einigkeit unter den Beteiligten. Das sei eine gute Voraussetzung, "um mit großen Schritten voranzukommen".
Der Landrat kündigte zudem eine Bürgerversammlung in den nächsten Wochen an, um die Betzigauer mit den aktuellen Planungen vertraut zu machen.
Bei Bogenried auf die B 12
Bruno Müller, Leiter des Kreis-Tiefbauamts, hatte die Planungen sowie mehrere mögliche Varianten vorgestellt. Neu daran war, im Vergleich zur Präsentation im November, dass auf den B12-Anschluss nördlich von Betzigau zugunsten der Anschlussstelle Bogenried verzichtet werden soll. Allerdings wird dafür eine Umfahrung Betzigaus übers Gewerbegebiet inklusive Bahnunterführung ins Auge gefasst. Die Gemeinde und auch die Bahn AG sollen eng in die Planungen samt Finanzierungskonzept eingebunden werden.