Am Aschermittwoch hat für Christen die Fastenzeit begonnen. 40 Tage lang bis Ostern bereiten sich die Gläubigen durch Besinnung, Buße und Verzicht auf das Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr, vor. Viele essen in dieser Zeit kein Fleisch oder trinken keinen Alkohol. Doch gerade der Alkohol spielt historisch gesehen in der Fastenzeit eine besondere Rolle. Damals tranken die Mönche Starkbier während der Fastenzeit. Sie hatten erkannt, dass diese reichhaltige Bier wegen des hohen Malzgehaltes den Hunger stillte. Bis zu fünfmal am Tag füllten sie ihren Krug und konnten so ohne feste Nahrung durch den Tag kommen.
1. Was ist Starkbier?
Starkbier ist die Bezeichnung für alle Biere, die mehr als 16 Prozent Stammwürzegehalt haben, unter ihnen auch das Bockbier. Als Stammwürze bezeichnet man Extraktstoffe, die den Geschmack des Bieres ausmachen: Malzzucker, Bitter- und Aromastoffe des Hopfens und Mineralstoffe. Von dieser Stammwürze ist auch der Alkoholgehalt abhängig. Grob geschätzt macht der Alkoholgehalt etwa ein Drittel bis ein Viertel der Stammwürze aus.
2. Woher kommt´s?
Wider Erwarten kommt das Starkbier nicht aus Bayern. Das Bockbier hat seinen Ursprung in der niedersächsischen Stadt Einbeck. Von dieser Stadt leitet sich auch der Name ab. Das Bier aus Einbeck war im Mittelalter berühmt und wurde in ganz Deutschland verkauft. Mittlerweile wird das Starkbier meist in Bayern gebraut und getrunken. Rund ein Drittel des bundesdeutschen Starkbierausstoßes stammt aus bayerischen Sudkesseln.
3. Stärkstes Starkbier nach deutschem Reinheitsgebot
Die kräftigste Variante der Starkbiere ist der Eisbock aus Kulmbach. Einer Legende nach soll ein Brauereigesellen aus Kulmbach ein Bierfass in der Kälte stehen lassen haben. Am nächsten Tag war das Bier gefroren: Der Eisbock war entstanden. Mit seinen 57,5 Prozent Alkohol gilt das deutsche Schorschbock 57 (ein Eisbock) der Brauerei Schorschbräu aus Gunzenhausen als das stärkste Starkbier der Welt.
4. Ältestes bayerisches Starkbier
Das älteste bayerische Starkbier ist der Salvator, der "Urvater aller Starkbiere". Der bayerische Brauer Franz Xaver Zacherl brachte den Salvator 1806 zum Ausschank. Der Salvator von Paulaner hat beispielsweise einen Stammwürzegehalt von 18,3 °P (Stammwürze), und einen Alkoholgehalt von 7,5 Prozent.
5. Je dunkler das Bier, desto gehaltvoller?
Das ist ein Mythos. Die Farbe des Bieres sagt nichts über den Stammwürze - oder Alkoholgehalt aus. Es gibt helle und dunkle Bock- und Doppelbockbiere. Auch Weizenbockbiere sind bekannt.
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