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Kommission bestätigt: Almen im Allgäu können nicht vor dem Wolf geschützt werden

Nicht zumutbar

Kommission bestätigt: Almen im Allgäu können nicht vor dem Wolf geschützt werden

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    Manche Gebiete in Bayern kann man gar nicht vor Wolfsangriffen schützen. Zu dieser Einschätzung ist jetzt das xxx gekommen. Zu diesen Gebieten gehört auch das Allgäu.
    Manche Gebiete in Bayern kann man gar nicht vor Wolfsangriffen schützen. Zu dieser Einschätzung ist jetzt das xxx gekommen. Zu diesen Gebieten gehört auch das Allgäu. Foto: 942784 auf Pixabay

    Bezieht ein Wolf ein neues Revier, müssen Bauern dort ihre Tiere schützen, um Ausgleichszahlungen vom Freistaat zu bekommen, falls das Raubtier eines ihrer Tiere reißt. Das heißt unter anderem: Weiden wolfssicher einzäunen, Schafe oder Ziegen untertags im Blick behalten oder Herdenschutzhunde anschaffen. In manchen Gebieten ist das aber nicht möglich, urteilte jetzt erstmals die offizielle Weideschutzkommission. Und dazu gehören auch Gebiete im Ober- und Ostallgäu. 

    Almen sind "nicht  zumutbar schützbar"

    Im bayerischen Alpenraum gibt es rund 1.400 anerkannte Almen und Alpen. Die meisten davon hat die Weideschutzkommission jetzt als "nicht zumutbar schützbar bewertet". Diese Einschätzung hat weitreichende Konsequenzen für alle Nutztierhalter in diesen Gebieten. Reißt ein Wolf eines ihrer Tiere, erhalten sie künftig Ausgleichszahlungen auch ohne vorher ihre Weiden "wolfsicher" gemacht zu haben. Das verkündeten jetzt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).

    Der Wolf im Allgäu: "Willkommen!" oder "Abschießen!"?

    Zu diesen Gebieten gehören auch

    Teile des Oberallgäus, Areale zwischen Oberstaufen und Oberstdorf, sowie Gegenden im Ostallgäu bei Pfronten und Nesselwang

    . Bei ihrer Bewertung konzentrierte sich die Weideschutzkommission zunächst auf die Berggebiete der Alpenlandkreise. Weitergehende Aus- und Bewertungen dort sollen in den kommenden Wochen folgen.

    Artenschutz und Weidewirtschaft in Einklang bringen

    Glauber betont: "Weidetierhalter sind wichtige Partner bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Lebensräumen in der bayerischen Kulturlandschaft. Es ist das klare Ziel der Staatsregierung, die für die Biodiversität so wichtige Weidetierhaltung auch bei Wolfsanwesenheit in Bayern flächendeckend und dauerhaft zu erhalten. In vielen alpinen Gebieten sind Herdenschutzmaßnahmen aber nur bedingt bis gar nicht umsetzbar. Durch die Bewertung 'nicht zumutbar schützbarer Weidegebiete' bringen wir die Vorgaben des Artenschutzes und die Belange der Weidewirtschaft in Einklang."

    Nur Maßnahmen, die auch umsetzbar sind

    Mit Blick auf die Ergebnisse der Weideschutzkommission sieht sich Kaniber bestätigt: "Unsere einzigartige Berglandschaft ist das Ergebnis der harten und unermüdlichen Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern. Ihre Tiere halten die Landschaft offen." Und die diene auch zur Erholung von Einheimischen und Gästen. "Oft sind trotz aller Bemühungen präventive Maßnahmen zum Schutz vor Wolfsangriffen nicht zumutbar. Was wir von unseren Weidetierhalterinnen und -haltern verlangen, muss auch in der Praxis durchführbar bleiben."

    Umfangreiche Untersuchung

    Um den Bayerischen Aktionsplan Wolf umzusetzen, wurde eine Weideschutzkommission eingerichtet. Sie setzt sich aus Vertretern des Landesamts für Umwelt (LfU) und der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen. Die Expertinnen und Experten untersuchten die Möglichkeiten des Herdenschutzes in Weidegebieten der bayerischen Alpen und bewerteten fachlich ihre Wirksamkeit und Zumutbarkeit. Dabei zogen sie auch Datenanalysen des Geoinformationssystems (GIS) heran und banden betroffene Landwirte bei Vor-Ort-Begehungen mit ein. Die Weideschutzkommission prüfte dabei auch, ob Weidetiere behirtet und über Nacht in einem Stall oder in einem Nachtpferch untergebracht werden können. Ihr Fazit: Besonders in den traditionellen, weitläufigen Weidegebieten Bayerns kann das ein Problem sein.Weitere Artikel zu diesem Thema finden sie unter der Rubrik Wolf. 

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