Die menschlichen Überreste, die am Mittwoch vergangener Woche auf dem Bahnhof Reutin in Lindau gefunden wurden, sollen jetzt auf dem Friedhof Lindau-Aeschach beigesetzt werden - das haben Polizei und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgegeben. Weiter gehen Experten davon aus, dass es sich bei dem Fund um die Überreste eines Wehrmachtssoldaten handelt, der möglicherweise bei einem Luftangriff am 22. April 1945 ums Leben gekommen ist. Anhand des ebenfalls gefundenen Soldbuchs besteht die Hoffnung, dass die Identität des Toten geklärt werden kann. Sollten am Bahnhof Reutin weitere Knochen gefunden werden, wird der Volksbund in der kommenden Woche mit Grabungsarbeiten beginnen. Funde von Kriegstoten sind in Süddeutschland relativ ungewöhnlich. In den vergangenen Jahren gab es keine vergleichbaren Funde. In anderen Teilen Europas werden dagegen regelmäßig Tote gefunden, exhumiert und beigesetzt. Laut Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsoge belaufen sich die Zahlen jährlich auf 15.000 bis 20.000 Tote.
Menschliche Überreste bei Bauarbeiten am neuen Bahnhof in Lindau gefunden