Halblech/Ammergebirge | pm | Eine knifflige Rettungsaktion am Geiselstein endete am Sonntagnachmittag mit einem Happy End. Zwei Kletterer hatten sich in der Route 'Direkte Ostwand' verstiegen und einen Notruf abgesetzt. Zwei Mann der Bergwachtbereitschaft Schongau-Peiting wurden mit dem SAR-Hubschrauber der Bundeswehr zum Geiselstein gebracht. Als die zwei Bergsteiger im Hubschrauber waren, verschlechterte sich das Wetter rapide. Die beiden Bergwachtler blieben in der Wand zurück, kamen aber ein paar Stunden später wohlbehalten am Wankerfleck an.
Am Sonntag gegen 15 Uhr geht der Notruf aus der Geiselstein Ostwand über Handy bei der Leitstelle Weilheim ein. Ein 39-Jähriger aus Berlin und ein 37-Jähriger aus Augsburg haben sich verstiegen und stecken etwa 100 Meter unterhalb des Geiselstein-Gipfels in der Wand fest. Zu dieser Zeit setzt starker Regen ein und es zieht ein Gewitter auf. Vier Bergwachtmänner der Bereitschaft Schongau-Peiting auf der Diensthütte im Kenzengebiet werden über die Leitstelle Weilheim alarmiert. Ein SAR-Hubschrauber der Bundeswehr war im Einsatz bei Ettal und wird nun gerufen.
Per Hubschrauber werden zwei Bergwachtler vom Wankerfleck aus in die Geiselstein-Ostwand geflogen und per Winde abgeseilt. Die zwei Kletterer in Bergnot werden von den versorgt und einzeln in den Hubschrauber aufgewinscht. Plötzlich verschlechtert sich das Wetter. Der Hubschrauber muss abdrehen und die zwei Bergwachtler in der Wand zurücklassen. Die zwei Kletterer werden zum Wankerfleck geflogen und sind gegen 16 Uhr in Sicherheit. Der Hubschrauber wartet noch 15 Minuten vergeblich auf Wetterbesserung, bricht den Einsatz schließlich ab.
Die zwei Retter in der Wand müssen nun bei widrigen Verhältnissen über das so genannte'Hauseck' und den Herzogweg zum Gipfel des Geiselstein hochklettern und über den Normalweg wieder absteigen. Sie kommen gegen 18.30 Uhr zum Wankerfleck zurück.
Fazit von Walter Hiemer von der Bergwacht Schongau-Peiting: 'Die gut ausgerüsteten Kletterer sind trotz schlechter Wetterprognosen zu spät in die Wand eingestiegen und haben die Bergwacht-Männer trotz Happy End in eine knifflige Situation gebracht.'