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Knifflige Fragen mühelos gemeistert

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    Knifflige Fragen mühelos gemeistert

    Von Ralf Lienert |KemptenManuel Friedrich gilt als der klügste Schüler in der 174-jährigen Geschichte des Kemptener Allgäu-Gymnasiums. Der 19-Jährige erreichte in der Kollegstufe 825 von 840 möglichen Punkten und damit ein Abiturzeugnis mit der Note von 0,75. Jetzt erfuhr der Hobbyfußballer, dass die Stiftung Maximilianeum sein Studium an der Technischen Universität München finanziert.

    Einen derart gescheiten Abiturienten wie Manuel Friedrich fand AG-Schulleiter Gerald Dötz nicht in den Akten. Er selbst erinnert sich an zwei Maximilianeums-Schüler in den Jahren 1972 und 1974: Damals bekamen am Carl-von-Linde-Gymnasium die Schüler Lawitzki und Kössinger das Stipendium. Mit seinem Mathematikstudium fängt der frischgebackene Stipendiat Manuel Friedrich am 15. Oktober an. Die Aufnahmeprüfung an der TU und die schwierige Wohnungssuche in München bleiben ihm erspart. Stattdessen will er sich Berlin anschauen und mit seiner Freundin Kathrin einige Tage am Meer von den Prüfungsstrapazen erholen.

    Denn eine Stunde lang saß Manuel beispielsweise beim Ministerialbeauftragten in Augsburg vor einem Kollegium, das ihn den kompletten Stoff in den Fächern Mathe, Latein, Physik, Sozialkunde und Geschichte abfragte. Vor 15 Lehrern saß er dann in München, die wieder die fünf Abi-Fächer plus seine Elftklass-Fächer Deutsch, Englisch und Spanisch prüften.

    'Erklären Sie Kaffkas Weltbild' oder 'Erläutern Sie die Stadien der Sternenentwicklung', lauteten beispielsweise zwei Fragen. Ziemlich verdutzt war der Kemptener freilich über die Frage 'Wie viele Waschmaschinen gibt es in Deutschland?' 25 bis 30 Millionen schätzte er und rechnete dies anhand von Bevölkerungszahl, Altersentwicklung und Kinderzahl vor. Wie viele es tatsächlich sind, dazu erhielt er aber keine Antwort.

    21 Schüler aus Bayern waren nach München eingeladen worden. Sechs werden üblicherweise genommen, weiß Friedrich. Als er jetzt die Freudenbotschaft erhielt, dass er das Stipendium erhält, feierte er mit Freundin und Eltern (beide Grundschullehrer). Manuel Friedrich freut sich auf die neuen Herausforderungen, auch wenn er ein wenig traurig ist, dem AG Lebewohl sagen zu müssen. Zukunftspläne hat er bereits: Nach neun Semestern an der TU will er seine Doktorarbeit in Angriff nehmen und vielleicht einmal als Professor an einer Uni unterrichten: 'Möglicherweise werde ich auch Unternehmensbrater oder studiere Kryptographie.'

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