Das Kloster Weingarten (Oberschwaben) steht nach Informationen der Schwäbischen Zeitung in seiner jetzigen Form vor der Schließung. Die seit mehr als 950 Jahren von Benediktinern geführte Gemeinschaft löst sich demnach zum Ende dieses Jahres auf. Im Gespräch ist, dass eine andere Glaubensgemeinschaft das Kloster übernimmt.
Eine offizielle Erklärung zur Zukunft des Klosters vom Bischof bzw. von der übergeordneten Benediktiner-Kongregation in Beuron steht noch aus. Intern soll allerdings eine Entscheidung gefallen sein.
Die verbliebenen vier Mönche - ein fünfter ist der Pfarrei St. Marin zugeordnet - verlassen Weingarten und finden in anderen Benediktinerklöstern eine neue Gemeinschaft.
Wie es mit den Klosterbauten weitergeht, steht noch nicht fest. Allerdings laufen Verhandlungen mit anderen Glaubensgemeinschaften, die es übernehmen könnten. "Es gibt Glaubensgemeinschaften, die keine Nachwuchssorgen haben", heißt es dazu.
Mit dem Auszug der Benediktiner enden seit Langem anhaltende Spekulationen über das Ende einer Jahrhunderte alten Tradition in der Welfenstadt. Prior Basilius Sandner - vor zwei Jahren zum Oberen der Abtei Weingarten gewählt - hatte wie auch seine Vorgänger die Bemühungen um eine Rettung der Gemeinschaft intensiviert: vergeblich. Die Nachwuchssorgen ließen sich nicht bewältigen, der Wunsch, Benediktinermönche aus anderen Klöstern nach Weingarten zu holen, blieb unerfüllt.
In die Schlagzeilen war das Kloster vor wenigen Jahren geraten, als Abt Dr. Lukas Weichenrieder - 22 Jahre Leiter des Klosters - von seinem Amt zurücktrat. Offiziell "aus gesundheitlichen Gründen".
In diesem Zusammenhang hob Bischof Gebhard Fürst die Bedeutung des Klosters hervor, es sei "für das kirchliche Leben in ganz Oberschwaben ein wichtiger Ort mit großer Ausstrahlung".