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Klinkau kauft US-Firma

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Klinkau kauft US-Firma

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    Von Reinhold Löchle, Leuterschach/Ostallgäu - Der Leuterschacher Filterplattenhersteller Klinkau Gmb H+Co. hat sich mit dem Kauf einer US-Firma eine zweite Produktlinie zugelegt. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Werner Klinkau handelt es sich bei der 'Enviro Tech Molded Products Inc.' (Salt Lake City/Utah) um ein 'sehr gesundes, profitables Unternehmen', das dickwandige Kunststoffteile herstellt. Die Enviro Tech Inc. in Salt Lake City gehörte bislang zum schottischen Weir-Konzern (Glasgow), der vornehmlich Pumpen herstellt. Die US-Firma selbst produziert dickwandige, individuell gefertigte Kunststoffteile, angefangen von Pumpenschalen bis hin zur Kanzel-Haube für Düsenjets. Wie ihr neuer Eigentümer, die Klinkau Gmb H+Co, macht sie rund 15 Mio. Euro Umsatz im Jahr, die Mitarbeiterzahl liegt bei 130 (Klinkau mit Tochterfirmen: rund 140). 'Damit haben wir uns von der Größenordnung her verdoppelt', stellt geschäftsführender Gesellschafter Werner Klinkau fest. Eine Vergrößerung des Unternehmens war aus seiner Sicht und der des Mitgesellschafters Reimund Stanik nicht zuletzt deshalb nötig, weil der aufgrund der Kundenansprüche hohe Kostenaufwand für Personal, Labor, Qualitätssicherung und andere Bereiche 'einem größeren Unternehmen entsprach, als wir es waren'. Freilich verfolgten Klinkau und Stanik mit dem Kauf noch andere Ziele. Bislang sei das Leuterschacher Unternehmen ein 'reinrassiger Filterplattenhersteller', nun aber habe man noch eine zweite Produktlinie. Mit Enviro Tech erreiche man neue Märkte und erhalte Zugriff 'auf die sehr spezielle Technik für die Produktion dickwandiger Kunststoffteile'. Auch gewinne das Unternehmen weiteres hochqualifiziertes Personal und profitiere vom Know-how-Austausch. Enviro Tech produzierte bislang im Wesentlichen für den nordamerikanischen Markt, hat aber in Tribiano (Italien) noch ein Werk. Dieses stellt Sonderteile für europäische Kunden her. Somit hat die Firma Klinkau, die laut Unternehmensangaben zweitgrößter Filterplattenhersteller der Welt ist, künftig fünf Betriebsstandorte, nachdem sie schon bislang Töchter in den USA und Malaysia unterhielt. Enviro Tech wird als Tochterfirma geführt, der Gruppensitz wird in Leuterschach sein. Das Management in den USA wird beibehalten, Leuterschach werde lediglich eine Kontrollfunktion übernehmen, so Werner Klinkau.

    'Kerngesunde' Mutter Seinen Worten zufolge ist die Enviro Tech ein gesundes Unternehmen. Man habe kein 'Schnäppchen' gesucht, sondern 'wir wollten etwas haben, was von vornherein profitabel ist', so der Geschäftsführer, der keine Aussagen zu den Kosten der Übernahme macht. 'Kerngesund' ist laut Klinkau auch die Muter in Leuterschach: 'Diesem Unternehmen geht es nach wie vor sehr gut.' Man arbeite sechs Tage pro Woche rund um die Uhr und suche immer wieder neues Personal. Dies sei allerdings zum Teil recht schwierig zu finden. Ein Ausbau des Leuterschacher Standorters in Folge des Neuerwerbs ist momentan nicht geplant: 'Wenn nötig ja, doch ist das Thema derzeit zu frisch', so Klinkau. Ebenfalls kein Thema sei 'aus heutiger Sicht' eine Verlagerung der Produktion weg von Leuterschach: 'Als Gesellschafter sehe ich den Standort als sehr sicher an.' Die Firma fühle sich in der Stadt sowie bei deren Verwaltung und Stadtrat gut aufgehoben.

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