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Klimaaktivisten bringen Protestbanner an Betonwerk in Ravensburg an

Protest gegen Zementproduktion

Klimaaktivisten bringen Protestbanner an Betonwerk in Ravensburg an

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    Mit einem Banner protestieren Klimaaktivisten in Ravensburg gegen die Betonherstellung.
    Mit einem Banner protestieren Klimaaktivisten in Ravensburg gegen die Betonherstellung. Foto: Samuel Bosch

    Am frühen Montagmorgen kletterten mehrere Klimaaktivisten auf die Zementsilos von HeidelbergBeton in Ravensburg und befestigten dort ein Protestbanner mit der Aufschrift "Heidelberger Beton zerstört das Klima enorm". Mit dieser Aktion wollten sie eigenen Angaben zufolge auf die klimaschädlichen Folgen der Betonherstellung aufmerksam machen. 

    Zementherstellung stößt jährlich etwa 2,8 Milliarden Tonnen CO2 aus

    Laut Medienberichten fallen bei der Zementherstellung weltweit jährlich etwa 2,8 Milliarden Tonnen CO2 an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen. Das Unternehmen HeidelbergCement gehört eigenen Angaben nach zu den größten Baustoffunternehmen der Welt, weshalb es immer wieder Ziel von Klimaschutz-Protesten ist. 

    "Wir benötigen dringend eine nachhaltige Baumittelproduktion", sagt der 20-jährige Klimaaktivist Samuel Bosch. Deshalb fordern er und seine Mitstreiter, dass der Bau neuer Häuser drastisch reduziert werde. Für Neubauten sollte künftig auf alternative Baustoffe wie Holz gesetzt werden. 

    Klimaaktivisten blockieren rund sieben Stunden lang Betrieb in Ravensburger Betonwerk

    Mit ihrer Aktion am Montagmorgen blockierten die Aktivisten eigenen Angaben nach rund sieben Stunden lang den Betrieb im Betonwerk. "Jede Sekunde, die das Werk still steht, bedeutet weniger CO2-Ausstoß und ist ein Zeichen gegen den klimaschädlichen Baustoff Beton", sagte Bosch am Mittag. 

    Gegen 12 Uhr willigten die Klimaaktivisten nach Verhandlungen mit der Polizei ein, nach unten zu kommen. Im Gegenzug erklärte sich die Geschäftsführung des Betonwerks laut den Aktivisten bereit, das Banner noch bis 17 Uhr hängen zu lassen. 

    Haftbefehl gegen Klimaaktivist Bosch wird außer Vollzug gesetzt

    Gegen Klimaaktivist Bosch liegt derzeit ein Haftbefehl vor, weil er vorletzte Woche nicht zu einer Verhandlung vor dem Augsburger Amtsgericht erschienen ist - unentschuldigt, heißt es laut Medienberichten von Seiten des Gerichts. Dort muss er sich derzeit für eine Protestaktion gegen die Rodung eines Bannwaldes für eine Erweiterung der Lechstahl-Werke verantworten. Boschs Angaben nach, hatte sein Anwalt wegen eines anderen Prozesses keine Zeit und teilte dies dem Gericht auch mit. Eine Terminverschiebung lehnte das jedoch ab. Ohne Anwalt wollten Bosch und eine andere Klimaaktivistin aber nicht zur Verhandlung gehen. 

    Während der Protestaktion am Montag teilte die Ravensburger Polizei Samuel Bosch vom Boden aus mit, dass der Haftbefehl des Amtsgerichts außer Vollzug gesetzt sei. Nachdem die Beamten seine Personalien aufgenommen hatten, ließen sie ihn gehen. 

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