Bei der Bürgerversammlung im Gasthof "Bären" in Untrasried erklärte Bürgermeister Alfred Wölfle den zahlreichen Zuhörern, dass heuer haushaltsmäßig "kleinere Brötchen gebacken" werden müssten. In den letzten Jahren wurden große Projekte wie das Gemeindehaus und der Dorfplatz ge-stemmt. Nunmehr müssten wegen der sinkenden Einnahmen hauptsächlich die laufenden Maßnahmen fertiggestellt werden. Dazu rechnete der Rathauschef den Umbau der alten Schule, Restzahlungen beim Wohnbaugebiet Untrasried-Ost sowie den Radweg Obergünzburg-Untrasried, der sehr gut angenommen wird.
Noch heuer müsse die Planung der Kläranlage erfolgen, denn die bisherige Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts lief bereits ab. Bis zu einer Generalsanierung in den Jahren 2011/12 wurde laut Wölfle eine Zwischengenehmigung erteilt. Da der Umbau nicht förderfähig ist, werde es voraussichtlich zu einer Erhöhung der Abwassergebühren kommen. Eine unbestrittene Notwendigkeit sei die Sanierung des Landjugendheimes, bei dem schon Nässe bei Dach und Fenstern eindringe. Für die heuer ins Haus stehende Breitbandverkabelung der Gemeinde müssten ebenfalls Gelder bereitgestellt werden.
Der Bürgermeister erläuterte, dass die Gemeinde noch zehn Plätze im neuen Baugebiet vorhalte. Es sei eine langsame Entwicklung geplant, denn so könnten auch noch in einigen Jahren Grundstücke an bauwillige Einheimische abgegeben werden. Auch im Gewerbegebiet Untrasried-West sind noch Plätze frei. Eine Erweiterung erfolge, so Wölfle, "Zug um Zug". Im Kindergarten sind 48 Zöglinge angemeldet, es wären noch zwei Plätze frei. Um die Kosten zu decken, zahlt die Kommune für jedes Kind jährlich 1494 Euro dazu. Das Gesamtdefizit beträgt laut Wölfle fast 72000 Euro.
Viel Eigenleistung
Lobend erwähnte der Gemeindechef die hohen Eigenleistungen von Schützenverein und Sportclub Untrasried beim Umbau der alten Schule mit einer großzügigen Schießanlage, einer Gymnastikhalle und einem Raum für das Mutter-Kind-Turnen. In Kürze kann die Sanierung abgeschlossen werden. Die Dorferneuerung schoss 100000 Euro zu den Baumaßnahmen zu. Der Schuldenstand konnte laut Gemeindeoberhaupt nicht wie vorgesehen gesenkt werden, sodass die Pro-Kopf-Verschuldung weiter bei 1360 Euro liegt. Geld in die Kasse könnten ein milder Winter oder der Verkauf von Grundstücken bringen.
Erfreulich gut verlief der Verkauf der neuen Chronik von Untrasried, dennoch habe die Gemeinde einige Kosten übernehmen müssen, so Wölfle. Die Fragen der Bürger richteten sich auf die dringende Verbesserung beim Breitbandanschluss sowie auf einige Straßen und Wege. Besonders stolz war der Gemeindechef, dass die Einwohnerzahl erstmals die "Schallmauer" von 1600 übersprang: Es gibt nun 1606 Untrasrieder, genauer gesagt 862 Untrasrieder und 744 Hopferbacher.