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Kleine Künstler auf dem Einrad

Sonthofen

Kleine Künstler auf dem Einrad

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    Kleine Künstler auf dem Einrad
    Kleine Künstler auf dem Einrad Foto: christoph specht

    An Sommertagen sieht man in Spielstraßen hauptsächlich Mädchen auf einem Einrad fahren. Dieser sportliche Balanceakt wird bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter. Einradfahren ist aber auch eine Wettkampfdisziplin. Der TSV Sonthofen gibt Kindern bereits seit über drei Jahren die Gelegenheit, das Einradfahren zu erlernen.

    Mittlerweile teilen Sonja Henkel und Marion Schrötter ihre 35 Schützlinge entsprechend des Leistungsstands in zwei Gruppen. Die ersten Fahrversuche können Kinder bereits ab fünf unternehmen, sagt Sonja Henkel. Besondere Voraussetzungen muss man nicht erfüllen. "Einradfahren ist für alle geeignet", lässt die Trainerin wissen. Je älter die Fahrer sind, desto "interessanter" wird der Sport allerdings, fügt sie hinzu. Umso besser man ist, desto mehr rückt das Erlernen von Tricks in den Vordergrund.

    Spaß an der Bewegung

    Anfänger entwickeln zunächst einmal zwischen zwei Aufbauten, an denen sie sich festhalten können, das richtige Gefühl fürs Rad. Das geschieht unter Hilfestellung der Übungsleiterinnen. Das A und O dieser Sportart ist das Gleichgewicht. Auch Mut zum Probieren, Spaß an der Bewegung und eine Portion Durchhaltevermögen, wenn ein Trick einmal nicht gleich im ersten Versuch klappt, gehören dazu.

    "Ich brauche meist nur Impulse geben", erklärt Sonja Henkel. Den nötigen Ehrgeiz, diese richtig umzusetzen, entwickeln die Kinder und Jugendlichen aus ihrer Gruppe von ganz alleine. Schließlich sind alle aus eigenem Antrieb in der Einrad-Gruppe. "In unserer Straße fahren alle Einrad", sagt ein Mädchen. Gemeinsam mit ihren zwei Freundinnen hat sie beim TSV Sonthofen angeheuert, um diesen Sport zu erlernen. "Am Anfang ist es schwer, aber jetzt gehts", erzählt eines der jüngsten Mitglieder in der Gruppe der Fortgeschrittenen.

    Auf die Frage, was im Training am meisten Spaß macht, ist die einhellige Antwort schnell gefunden: "Die Polonaise", kreischen die Mädels im Chor.

    Dabei fahren alle zunächst im Kreis, fassen sich dann nach und nach an den Händen und bilden so eine fahrende Kette, die sich im Idealfall zu einem geschlossenen Kreis verbindet. Diese Aufgabe erfordert nicht nur Geschick, sondern schult auch die gegenseitige Rücksichtnahme. "Du musst langsamer fahren", mahnt Marion Schrötter die Jugendliche, die die Vorhut der Kette bildet, und fügt hinzu: "Sonst kommen die Kleinen nicht mit." Die Abstimmung beim gemeinsamen Tempo ist nur ein Beispiel dafür, dass im Einradfahren Teamfähigkeit gefragt ist.

    Auftritt beim Nikolaus-Turnen

    Beim Erlernen neuer Tricks ergänzen sich die jungen Fahrerinnen ebenfalls gegenseitig. "Es ist schön mitzuerleben, wie einer vom anderen lernt", freut sich Sonja Henkel. Zurzeit bereiten sich die Einradfahrer des TSV Sonthofen mit einem Hindernisparcours auf das Nikolaus-Turnen vor. Dort dürfen sie ihre Fähigkeiten vor Publikum zeigen und je länger man ihnen zusieht, desto beeindruckter ist man von ihren Fähigkeiten. Ein Mädchen hüpft auf dem Rad langsam auf einen Schaumstoffbalken zu, springt mit dem Rad drauf und balanciert sich dort einige Zeit stehend aus.

    Eine Vereinskollegin dreht ihre Runden in der Halle und bewegt das Rad dabei nur mit einem Bein. Einer geübten Fahrerin schwingen die Übungsleiterinnen sogar ein großes Seil, über das sie samt Einrad mehrmals hüpft.

    Die Krönung der Vereinsaktivitäten sind die Teilnahmen an Wettkämpfen wie der Kinder-Turn-Olympiade oder der schwäbischen Meisterschaft im Einradfahren.

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