Jedes Jahr, wenn die Nächte rauer werden, beginnen junge Nesselwanger ab 18 Jahren ihr 'Häß' für das traditionelle Klausentreiben herzurichten. Am heutigen Mittwoch und morgigen Donnerstag ist es nun so weit: Ab 18 Uhr tummeln sich jeweils über 20 Klausen in den Gassen der Ortsmitte, so die Organisatoren Jonas Schöck und Sascha Lipp. Ihr Ziel: Brauchtum ohne negative Auswüchse am Leben erhalten.
Für viele unbekannt: Das Klausentreiben in Nesselwang hat eine jahrzehntelange Tradition, geriet in neuerer Zeit aber immer mehr in Vergessenheit. Auch den eigentlichen Sinn des Klausentreibens kennen viele nicht. Mancher denkt da in erster Linie an alkoholisierte Jugendliche, die Brauchtum ausnutzen, um Aggressionen auszuleben.
Dabei ist das Klausentreiben (auch Krampuslauf genannt) als uralter Brauch noch in die Zeit vor der Christianisierung zurückzuführen. Junge Männer, damals wie heute vermummt mit Fellen bekleidet, wollten unter anderem die bösen und rauen Wintergeister vertreiben, um einen nicht allzu harten Winter erleben zu müssen.