Auch in Kaufbeuren und im Ostallgäu kam es beim Volksentscheid zum Nichtraucherschutz nicht zum erwarteten Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Befürwortern der bisherigen Regelungen und den Anhängern eines strikteren Gesetzes. Vielmehr lag der Anteil der Wähler, die für das Volksbegehren stimmten, bei über 60 Prozent. Allerdings machten in der Wertachstadt lediglich 34,7 Prozent, im Kreis 37,8 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht auch Gebrauch.
Von den 10956 Kaufbeurern, die eine gültige Stimme abgegeben hatten, stimmten 62,2 Prozent für das Volksbegehren zum verschärften Nichtraucherschutz und 37,8 Prozent für die bisherige Regelung. Die geringste Unterstützung im Kreis erhielt das Volksbegehren im Markt Kaltental, wo nur 45,6 Prozent mit Ja stimmten. Die größte Zustimmung für den schärferen Nichtraucherschutz gab es in Stötten am Auerberg mit 68,0 Prozent.
Insgesamt ein Ergebnis, das Thomas Götze überrascht hat. Der stellvertretende Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Kreisstelle Ostallgäu, und Kaufbeurer Gastronom hatte fest mit einer Ablehnung des Volksbegehrens gerechnet. "Das Ergebnis ist wirklich schade. Aber wir können das nicht ändern und müssen jetzt diskutieren, warum die Bürger so gestimmt haben", so Götze.
In jedem Fall rechnet er zumindest für die Betreiber von Einraumkneipen, "von denen es in Kaufbeuren ja einige gibt", und auch bei anderen Kollegen mit deutlichen Umsatzrückgängen. "Es kann gut sein, dass das nicht alle verkraften können", glaubt der Gastronom. Zudem fürchtet er, dass das Volksbegehren der Auftakt zu weiteren Verboten sein könnte, etwa bei Alkoholausschank.
Erleichterung dagegen bei Claudia Goßner. Die Kaufbeurerin ist Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Kaufbeuren-Ostallgäu der ÖDP, die zu den maßgeblichen Initiatoren des Volksbegehrens gehört. "Ich freue mich, dass die Bürger für einen klar geregelten und konsequenten Nichtraucherschutz gestimmt haben.
" Dies sei ein "deutliches Zeichen der Bevölkerung" - auch an die einflussreiche Tabaklobby. Bei der aufwendigen Kampagne für das Volksbegehren habe Goßner sehr viel positive Resonanz erfahren. "Deshalb hatte ich die feste Hoffnung, dass es klappt."