Kaum Überlebenschancen hätten die Kirschbäume besessen, die entlang der Weitfeldstraße in Marktoberdorf standen, bedauerte Thomas Follner, Leiter des städtischen Bauhofs. Seine Mitarbeiter fällten sie und ersetzen sie in den nächsten Wochen durch Linden. Diese Aktion war kurz Thema im Bauausschuss, nachdem Clara Knestel (Grüne) es nach Gesprächen mit Bürgern vorgebracht hatte.
Auf Nachfrage der AZ berichtete Follner, die Maßnahme sei bereits seit einem Jahr im Zuge der Fendt-Erweiterung geplant gewesen. Als die Bäume seinerzeit gepflanzt worden waren, standen sie auf verdichtetem und dadurch harten Kies. Ein solcher Untergrund sei zwar gut für die Straße und den angrenzenden Radweg, nicht aber für die meisten Bäume. Sie seien mit ihren Wurzeln nicht weiter ins Erdreich gedrungen, hätten nicht mehr wachsen können und seien verkümmert. Andere seien von Autos anfahren und beschädigt worden, wieder andere standen schief. 'Richtig gelebt' hätten die wenigsten.
Als Verlängerung der Allee
Demnächst sollen 22 Linden die 16 Kirschen ersetzen. Nach entsprechender Vorbereitung des Untergrunds sollen sie sich zu stattlichen Straßenbäumen entwickeln. Damit werde auch der erste Teil der Verlängerung der Lindenallee vom Schlossberg nach Weibletshofen verwirklicht, sagte Follner. Diese zu verlängern, war ein Teil des integrierten Stadtentwicklungskonzepts.
Das gleiche Pflanzproblem tat sich an der B 472 in Höhe des Industriegebiets bei Geisenried auf. Auch dort werden Bäume ersetzt. Hainbuchen sollen die Lücken füllen.