Von Markus Brändle Tannheim 'Dieses Jubiläum bindet Vergangenheit und Zukunft zusammen.' So betonte Weihbischof Dr. Johannes Kreidler im Festgottesdienst zum 300. Jahrestag der Kirchweih von St. Martinus in Tannheim. Es sei 'schön, dass über diese Kirche geforscht wurde', meinte der Festprediger und schlug damit gleich die Brücke zum anschließenden Pfarrgemeindefest. In dessen Rahmen erhielt Diplomingenieur Michael Habres für seine Masterarbeit zur Baugeschichte der Tannheimer Kirche einen 1000-Euro-Scheck überreicht. Ebenso sinnfällig wie schön war das Tannheimer Gotteshaus in den Kirchenfarben Gelb und Weiß geschmückt, als der Rottenburger Weihbischof Kreidler zusammen mit Ortspfarrer Günter Hütter, Pater Joy aus Memmingen und dem Pfarrer der ungarischen Partnergemeinde Papakovacsi, Gabor Pálip, den Gottesdienst zum 300er-Weihejubiläum zelebrierte.'Sind die Christen Menschen, die auf Gottes Stimme hören wollen?' fragte der Festprediger und stellte den heiligen Martin als leuchtendes Beispiel für einen Menschen heraus, 'der ganz aus der Kraft Gottes gelebt und gewirkt hat'. Die Pfarrkirche sei der Ort, 'an dem wir Gott begegnen, an dem wir auch unser Bitten und Klagen und Danken vor Gott bringen können', betonte Kreidler, der auf die vielen kleinen, oft wenig beachteten, aber wertvollen Dienste hinwies, die in einer Kirchengemeinde geleistet würden. Zum Schluss des Gottesdienstes segnete der Weihbischof eine von der ungarischen Partnergemeinde Papakovacsi gestiftete Figur der heiligen Anna.
'Kompetent erforscht'Im Rahmen des sehr gut besuchten Pfarrgemeindefestes am Nachmittag im Dorfgemeinschaftshaus übergab Pfarrer Hütter den vom Kirchengemeinderat für eine Forschungsarbeit an der Tannheimer Kirche ausgelobten Preis von 1000 Euro. Hütter überreichte den symbolischen Scheck in dieser Höhe an Michael Habres, der in einer denkmalpflegerischen Masterarbeit an der Universität Bamberg die Bau-und Restaurierungsgeschichte der Tannheimer Kirche gründlich beleuchtet und dafür die Bestnote erhalten hat. 'Es gibt wohl selten eine Dorfkirche unseres Ranges, die eine solche kompetente Erforschung erfahren hat', lobte Pfarrer Hütter den früheren Ministranten Habres, der auch als Organist besonderes Einfühlungsvermögen in die Liturgie zeige. Michael Habres zeigte sich erfreut darüber , dass seine Unkosten für die Forschungsarbeit jetzt zu einem guten Teil gedeckt seien. Insbesondere dankte Habres seinen Eltern für die Unterstützung.