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Kinderschutzbund Immenstadt will werdende und junge Eltern schulen

Erziehung

Kinderschutzbund Immenstadt will werdende und junge Eltern schulen

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    Kinderschutzbund Immenstadt will werdende und junge Eltern schulen
    Kinderschutzbund Immenstadt will werdende und junge Eltern schulen Foto: (248536)

    Eltern fühlen sich zunehmend verunsichert oder sind unterschiedlicher Meinung, was das Beste für ihr Baby ist. Doch wird ein Säugling emotional vernachlässigt, "wirkt sich das negativ auf die gesamte Entwicklung aus", sagt etwa Dr. Karl Heinz Brisch. Die Forschungsergebnisse des Kinderpsychiaters und Fachmanns für die frühkindliche Entwicklung haben den Kinderschutzbund inspiriert, in Immenstadt ein Modellprojekt auf die Beine zu stellen: Mithilfe des Frühpräventions-Programms "Safe" (siehe Infokasten) sollen bald sieben Elternpaare darin ausgebildet werden, wie sie sichere Bindungen zwischen ihnen und ihren Knirpsen aufbauen. Die finanziellen Mittel dafür bewilligte der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

    Durch "Safe" sollen werdende und junge Eltern erfahren, "wie sie Signale ihres Babys besser verstehen und feinfühliger darauf eingehen können", erläuterte Sozialpädagogin Irmgard Dittrich vom Kinderschutzbund bei der Vorstellung des Projekts den Ausschussmitgliedern. Häufig würden gerade in den ersten Jahren bei Säuglingen Bindungsstörungen entstehen. Bauen sie aber kein Urvertrauen zu ihren Eltern auf, seien die Kinder später vermehrt verhaltensauffällig, aggressiv, gestresst oder depressiv - und könnten zu anderen Menschen nie richtige Beziehungen aufbauen. Traumatische Erfahrungen würden sogar über Generationen weitergegeben. "Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen", erklärte Kollegin Renate Müller. Kinder, deren Eltern bei "Safe" teilgenommen haben, seien dagegen viel selbstsicherer, belastbarer, kreativer, feinfühliger und sozial kompetent.

    Werden Kinder frühst- und bestmöglich in ihrer sozialen, körperlichen und psychischen Entwicklung gefördert, spare das zudem langfristig Kosten, unterstrich Edeltraud Wagner, ehemalige Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Dieses Geld würde später etwa in Sozial- oder Jugendförderung gesteckt.

    Apropos Geld: 16500 Euro soll das Modellprojekt voraussichtlich kosten. 11500 Euro fließen in den Kurs - machen weniger Eltern mit als geplant, sinken natürlich die Kosten - und 5000 Euro in eine Videoausrüstung: Die Teilnehmer werden bei "Safe" gefilmt und so ihre Feinfühligkeit analysiert und trainiert. Um auch die letzteren Kosten zu senken, "kann der Kinderschutzbund unsere Ausrüstung ausleihen", bot Jugendhaus-Leiter Stefan Erb an.

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