Buchloe (bz). - 'Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.' Dieser Leitsatz steht für die Kinderhospizarbeit und für das geplante stationäre Kinderhospiz in Bad Grönenbach. Auf Einladung der Kolpingfamilie kam Jürgen Nürnberger vom Verein 'Kinderhospiz im Allgäu' nach Buchloe und informierte über dieses Projekt. Das Kinderhospiz will laut Nürnberger ab Ende 2006 für Familien in schwierigen Situationen eine Anlauf- und Erholungsstätte sein, in der schwer kranke Kinder versorgt werden und Eltern sowie Geschwister neue Kraft tanken können und in der sie auf Wunsch in der belastenden Sterbephase sowie in der Trauerzeit danach Unterstützung finden. 1526 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 21 Jahren starben allein im Jahr 2000 in Bayern und Baden-Württemberg an einer unheilbaren Erkrankung, so Nürnberger.
Jahr für Jahr müssten sich zahlreiche Eltern mit der schockierenden Tatsache auseinander setzen, dass ihr Kind an einer unheilbaren Krankheit leidet und deshalb nur noch eine begrenzte Lebenserwartung hat. Diese Diagnose bedeute eine enorme Anspannung für die ganze Familie. Nürnberger betonte, dass sich die Kinderhospizarbeit entsprechend an alle Familienmitglieder wende. Man habe sich auch deshalb für Bad Grönenbach entschieden, weil es ein Ort mitten im Allgäu sei, der gute Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten für die Eltern und Geschwisterkinder biete. Ein Kindergarten sei auch bereit, Geschwisterkinder für die Zeit des Aufenthalts im Kinderhospiz (bis zu vier Wochen im Jahr) aufzunehmen. Nach dem Vortrag beantwortete der Referent zahlreiche Fragen. Der Abend endete mit einer kleinen Spendenaktion der Anwesenden, die damit ein Zeichen der Solidarität mit den betroffenen Familien setzen wollten.