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Kinderarzt-Mangel in Kaufbeuren: Fachpraxenverbund übernimmt 1.200 Patienten

Keinen Praxis-Nachfolger gefunden

Kinderarzt-Mangel in Kaufbeuren: Fachpraxenverbund übernimmt 1.200 Patienten

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    Nachdem Kinderärztin Dr. Annelies Schmölz-Hefele in den Ruhestand gegangen ist und keinen Nachfolger für ihre Praxis gefunden hat, ist die Lage in Kaufbeuren angespannt.
    Nachdem Kinderärztin Dr. Annelies Schmölz-Hefele in den Ruhestand gegangen ist und keinen Nachfolger für ihre Praxis gefunden hat, ist die Lage in Kaufbeuren angespannt. Foto: Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

    Um die ärztliche Betreuung vieler Patienten der Praxis von Dr. Annelies Schmölz-Hefele in Kaufbeuren zu fortzuführen, nimmt der Fachpraxenverbund Ostallgäu-Kaufbeuren rund 1.200 Heranwachsende von der Kinderärztin auf, die Ende März in Ruhestand ging. Das gaben jetzt die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach habe die Ärztin jahrelang versucht, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden - ohne Erfolg. 

    1.000 neue Patienten in den vergangenen drei Wochen

    „Wir übernehmen so viele Kinder von Frau Dr. Schmölz-Hefele, wie es uns möglich ist“, betont Dr. Volkmar Reschke. „Allerdings sind auch unsere Kapazitäten endlich.“ Der Ärztliche Leiter der Fachpraxis für Kinder- und Jugendmedizin in Kaufbeuren erklärt, dass er und sein Team in den vergangenen drei Wochen bereits 1.000 neue Patienten aufgenommen hätten. „Sobald wir unsere Praxis in Buchloe Anfang Mai eröffnen, können wir auch dort rund 200 Patienten aus Kaufbeuren versorgen“, fügt Reschke hinzu. 

    Der Ärztliche Leiter weiß, dass die derzeitige Situation für die betroffenen Kinder und Eltern nicht einfach ist. Jedoch könne der Wegfall von Dr. Schmölz-Hefele nicht ohne weiteres kompensiert werden. „Kaufbeuren ist nun um eine Kinder- und Jugendärztin in Vollzeit ärmer“, stellt Reschke klar. „Wir sind letzten Endes eingesprungen, um die kinderärztliche Versorgung zu sichern so gut es geht“, macht Reschke deutlich. „Andernfalls hätten sich alle Patienten der Praxis eigenständig um einen neuen Kinder- und Jugendarzt kümmern müssen.“

    Praxenverbund übernimmt zwei angestellte Ärzte

    Weil der kassenärztliche Sitz auch erst noch ausgeschrieben werden muss, habe der Fachpraxenverbund Ostallgäu-Kaufbeuren nun zwei angestellte Ärzte aus der Praxis von Dr. Schmölz-Hefele separat übernommen, heißt es weiter. Doch auch diese beiden zusätzlichen Kräfte brächten nun einmal ihre eigenen Patienten mit, so Reschke weiter. „Die Lücke, die Frau Dr. Schmölz-Hefele hinterlässt, können wir nicht komplett füllen.“

    Reschke hofft darauf, dass im Verbund mit den übrigen Kinderärzten in Kaufbeuren und Umgebung alle ehemaligen Patienten von Dr. Schmölz-Hefele weiter versorgt werden können. „Wir stehen hierzu im Austausch mit den entsprechenden pädiatrischen Praxen“, so Reschke und betont: „Für Notfallbehandlungen, Rezepte und Überweisungen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.“

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