Wasserqualität: Kieselalgen waren vermutlich verantwortlich für Haarausfall in Sonthofen

23. Juli 2015 07:23 Uhr von Franz Summerer
Ulrich Weigel

Vermutlich waren es die Kieselalgen: Sie könnten schuld sein am Haarausfall von Badgästen, die in den Sonthofer Baggersee eintauchten.

Die Kieselalgen verursachen allerdings keine chemische Reaktion auf der Haut der Schwimmer, sondern eher einen 'Peeling-Effekt'. So begründet es zumindest Landratsamts-Sprecher Andreas Kaenders. Ein abschließendes Ergebnis ist das aber noch nicht.

. Keine dicken Haare vom Kopf, sondern feine Härchen am Körper. Daraufhin ordnete das Landratsamt Oberallgäu eine Untersuchung des Wassers an und setzte sogar einen Hubschrauber ein, um den Badesee von oben zu begutachten.

Zunächst ohne Ergebnis. Auch bis gestern lagen die Laborergebnisse der Wasserprüfung noch nicht vor. Deshalb gibt es noch kein endgültiges Resultat. Allerdings habe eine Netzprobe der Oberfläche 'eine hohe Dichte an Kieselalgen ergeben', sagt Kaenders. Diese wären - wie andere Algen auch - durch die hohen Temperaturen stark gewachsen.

Mehr Kieselalgen bedeute aber weniger Kohlendioxid im Wasser, das die Pflanzen bei der Fotosynthese verbrauchen. Dadurch ändere sich das Verhältnis von Kalk und Kohlensäure im See. Die Folge laut Kaenders: Der Kalk wird freigesetzt und Kalkkristalle lagern sich an den Algen an: 'Dadurch entsteht ein Peeling-Effekt, wenn man sich mit dem Handtuch abreibt.'

Eine Erklärung, die seiner Ansicht nach durchaus 'plausibel' klingt. Aber noch nicht endgültig Bestand hat, solange der Laborbefund nicht vorliegt.

Nur soviel ist derzeit klar: Gesundheitsschädlich ist das Baden im Baggersee nicht. Auch weil wegen der sinkenden Temperaturen die Algen jetzt nicht mehr weiter anwachsen.